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Katastrophenschutz: Für Ernstfall wird regemäßig geübt

Katastrophenschutz: Für Ernstfall wird regemäßig geübt

Von: sdo/21

Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, üben Mitarbeiter des Landratsamts regelmäßig für den Katastrophenschutz. Fotos: Stefanie Dodel/Landratsamt Unterallgäu

Jeder hofft, dass es nie dazu kommt. Jeder hofft, dass das Unterallgäu verschont bleibt von einer Extremsituation, wie sie die Bilder aus Japan in den vergangenen Wochen immer wieder zeigen. Jeder hofft, dass sie ausbleibt, eine solche Katastrophe. „Von Hochwasserrisiken abgesehen gibt es bei uns im Unterallgäu keine besonderen Naturgefahren“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. „Zu 100 Prozent ausschließen lässt sich eine Katastrophe aber leider nirgendwo.“

Laut dem bayerischen Katastrophenschutzgesetz wird ein Katastrophenfall dann ausgerufen, wenn das Leben oder die Gesundheit vieler Menschen, die natürlichen Lebensgrundlagen oder bedeutende Sachwerte außergewöhnlich gefährdet oder beschädigt sind. Zusätzlich muss ein besonderer Koordinierungsbedarf der beteiligten Hilfskräfte, Dienststellen und Behörden bestehen. Die Koordination übernimmt in diesem Fall das Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde.

Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, finden laut dem zuständigen Sachgebietsleiter im Landratsamt, Hubert Stolp, regelmäßige Übungen im speziellen Lagezentrum im Keller des Landratsamts statt. Mitte der 1980er Jahre wurde dort in Zeiten des Kalten Kriegs ein Katastrophenschutzbunker eingerichtet, der entsprechend den damaligen Befürchtungen auch atomare Sicherheit bieten sollte. Von diesem Bunker aus würden im Katastrophenfall Mitarbeiter des Landratsamts den Einsatz aller beteiligten Hilfskräfte und Behörden koordinieren, sie würden je nach Situation dringend benötigtes Hilfsmaterial wie Bagger oder Feldbetten organisieren, die Öffentlichkeit über die aktuelle Lage informieren, Bürgertelefone einrichten und falls nötig rund um die Uhr im Einsatz sein.

Zusätzlich zu den regelmäßigen Übungen in der Einsatzzentrale im Landratsamt trainieren die Mitarbeiter beispielsweise auch in der Feuerwehrschule Geretsried für den Ernstfall. „Was im Katastrophenfall tatsächlich auf uns zukommt, kann aber leider niemand vorhersehen. Dies führt uns die Dreifach-Katastrophe in Japan mit Erdbeben, Tsunami und Atomunfall wieder deutlich vor Augen“, sagt Stolp.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024