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"Kein Kronkorken sollte im Restmüll landen"

"Kein Kronkorken sollte im Restmüll landen"

Von: Z6/sdo

Kronkorken gehören nicht in den Restmüll, sondern auf den Wertstoffhof. Foto: Stefanie Dodel/Landratsamt

Konsequent den Müll zu trennen, dazu ruft die Abfallwirtschaftsberatung im Landratsamt Unterallgäu alle Bürger auf. Letztlich, so der Leiter der Abfallfallwirtschaft, Anton Bauer, könne so jeder einzelne seinen Beitrag dazu leisten, dass Konsumgüter nicht noch teurer werden. Denn: Auch metallische Rohstoffe sind knapp; in Produkten wie Kameras, Handys und Flachbildschirmen aber gleichzeitig unverzichtbar. Wir haben uns mit ihm darüber unterhalten.

 

Sie warnen vor deutlichen Preissteigerungen und rufen die Bürger dazu auf, noch konsequenter zwischen Wertstoffen und Restmüll zu trennen.

Anton Bauer: „Industrienationen wie Deutschland sind stark von Rohstoffen abhängig. Längst hat ein weltweites Rennen nicht nur um Öl und Gas, sondern auch um metallische Rohstoffe eingesetzt. Durch die zunehmende Konzentration unter den Rohstoffkonzernen kommt es auch zu deutlichen Preissteigerungen. Nur drei Anbieter weltweit teilen den Markt für Eisenerz unter sich auf. Zudem hat gerade China einen ungeheuer großen Rohstoffhunger. So warnt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vor einer ,besonders kritischen’ Versorgungslage bei Metallen wie Chrom, Platin, Niob, Molybdän und Zirkon, die große Bedeutung für die Herstellung von Edelstahl und in der Chemie- und Elektroindustrie haben.“

Und wie sieht es mit Kupfer und anderen Stoffen aus?

Bauer: „Auch Kupfer wird im Zusammenhang mit dem Elektroantrieb im Fahrzeug-Sektor bald eine ganz andere Bedeutung gewinnen; der Kupferanteil pro Fahrzeug wird kurzfristig von 25 auf 65 Kilogramm steigen. In Kameras, Flachbildschirmen oder Handys sind Stoffe wie Tantal oder Indium unverzichtbar. Bei Indium könnte es schon in wenigen Jahren Versorgungsprobleme geben. Technologische Alternativen sind bisher nicht bekannt.“

Was kann also jeder Einzelne tun?

Bauer: „Umso wichtiger ist es, alle Wertstoffe separat zu erfassen und sie wiederzuverwerten oder zu recyceln. Der Landkreis Unterallgäu erfasst an den Wertstoffhöfen Elektro- und Elektronikgeräte, Kupferkabel und Altmetalle aller Art und führt sie einer Verwertung zu. Kein Kronkorken und kein noch so kleines Kupferkabel sollte im Restmüll landen.“

Wie hoch ist aktuell die Verwertungsquote im Landkreis?

Bauer: „Derzeit liegt die Verwertungsquote im Landkreis Unterallgäu bei 75 Prozent. Damit leisten wir bereits einen wichtigen Beitrag zur Schonung der Ressourcen und zum Klimaschutz. Kontrollen des Restmülls zeigen aber, dass das Wertstoffpotenzial damit noch nicht ausgereizt ist. Die Restmüllmenge von 137 Kilogramm je Einwohner und Jahr kann weiter verringert werden. Deshalb unser Appell an alle Bürger, zuhause noch stärker auf die konsequente Trennung der Abfälle zu achten.“

 

Info: Ausführliche Informationen rund um die konsequente Trennung der Abfälle findet man im Internet unter <link _blank>www.unterallgaeu.de/abfall. Die Öffnungszeiten der 24 Wertstoffhöfe finden Sie <link _blank>hier.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.07.2024