Im Handel werden sie als „zu 100 Prozent kompostierbar“ angepriesen: Bio-Kunststofftüten für die Biotonne oder den Kompost. Was auf den ersten Blick als ökologisch sinnvoll und umweltfreundlich erscheint, sei tatsächlich aber leider eher das Gegenteil, so Antonie Maisterl von der Abfallwirtschaftsberatung des Landkreises Unterallgäu. Der Müll aus den Biotonnen im Landkreis wird nämlich nicht kompostiert, sondern in einer Biogasanlage vergärt. Dabei werden die kompostierbaren Tüten nicht als solche erkannt und müssen als Störstoff kostspielig ausgesondert werden.
Aber auch für den heimischen Kompost seien die Biokunststoffe nicht geeignet, erklärt Maisterl. Die Tüten bestehen zwar hauptsächlich aus Maisstärke, aber auch aus einem Teil Erdöl wie alle Kunststoffe. Selbst bei einer industriellen Kompostierung seien nach 80 Tagen noch Reste der ehemaligen Biobeutel vorhanden.
Die Abfallwirtschaftsberaterin empfiehlt deshalb, Bioabfälle am besten in Papiertüten oder Zeitungspapier einzupacken, bevor sie in die Biotonne wandern.
Info: Bei Fragen gibt die Abfallwirtschaftsberatung Auskunft unter Telefon (08261) 995-367 oder -467. Weitere Informationen zur richtigen Abfallentsorgung sind <link _blank>hier bei uns im Internet zu finden.