DRUCKEN
Kohlberg-Wanderung zum Landkreis-Jubiläum

Kohlberg-Wanderung zum Landkreis-Jubiläum

Von: PS

Zum Bild: Zum Jubiläum „40 Jahre Landkreis Unterallgäu“ wanderte Landrat Hans-Joachim Weirather gemeinsam mit Kreisräten und Bürgermeistern über den symbolträchtigen Kohlberg. Dabei erzählte Kreisheimatpfleger Peter Hartmann (erste Reihe, Zweit

Es ist wohl der Ort im Unterallgäu, der die Landkreisreform vor 40 Jahren am besten symbolisiert. Er ist Sinnbild von Trennung und Verbindung zugleich, der Kohlberg in der Mitte des Landkreises, zwischen Erkheim im ehemaligen Altlandkreis Memmingen und Kammlach im früheren Altlandkreis Mindelheim. Um an die Landkreis-Gründung im Juli 1972 zu erinnern, hat Landrat Hans-Joachim Weirather jetzt anstelle eines Festakts alle Kreisräte und Bürgermeister zu einer gemeinsamen Wanderung über den Kohlberg eingeladen. Vor Ort blickte Weirather auf die 40-jährige Geschichte des Landkreises Unterallgäu zurück. Kreisheimatpfleger Peter Hartmann steuerte bei der Wanderung sehr viel Wissenswertes rund um den Kohlberg bei, über den - viele Jahrhunderte bevor B18 und später A96 gebaut wurden - unter anderem eine bedeutende Salzstraße führte.

Ganz in der Nähe des Kohlbergs befand sich, wie der Kreisheimatpfleger den Kreisräten und Bürgermeistern zeigte, zum Beispiel ein römischer Brandopferplatz. Daneben sind auf dem Kohlberg noch heute Reste ehemaliger Kohlemeiler zu sehen, in denen Holzkohle hergestellt wurde. Laut Hartmann ist der Kohlberg als „geistige Trennlinie“ nicht erst seit der Landkreisreform berüchtigt - dies gehe mehrere Jahrhunderte bis in die Zeit der Reformation zurück. Damals trennte der Kohlberg das Herrschaftsgebiet der evangelischen freien Reichsstadt Memmingen und der katholischen, bayerischen Herrschaft Mindelheim.

„Der Kohlberg ist heute nicht mehr Inbegriff der Trennung, sondern inzwischen Mittelpunkt unseres Landkreises“, betonte Landrat Weirather. „Wir haben die Phase des Zusammenfindens in 40 Jahren gut gemeistert.“ Wie er zurückblickte, wurden die Altlandkreise Mindelheim und Memmingen, aber auch Teile der bisherigen Landkreise Illertissen, Krumbach und Kaufbeuren am 1. Juli 1972 zu einem einzigen Landkreis zusammengefasst. Damals lebten 114.567 Menschen in 110 Gemeinden, heute sind es über 135.000 Menschen in 52 Gemeinden.

Viele Informationen zum Landkreis-Jubiläum und eine Übersicht über alle noch geplanten Veranstaltungen findet man im Internet unter <link http: www.unterallgaeu.de jubilaeum>www.unterallgaeu.de/jubilaeum 

 

Zahlen, Daten, Fakten zur Landkreisreform

  • Mit der Landkreisreform im Jahr 1972 wurde der Freistaat neu gegliedert. Aus mehreren kleineren Landkreisen und kreisfreien Städten entstanden größere, straffere Verwaltungseinheiten.
  • So wurden aus vormals 143 Landkreisen in Bayern 71 neue Landkreise. Außerdem verloren 23 von bis dahin 48 kreisfreien Städten ihre Kreisfreiheit.
  • Ziel der Landkreisreform war es unter anderem, die kommunale Selbstverwaltung zu stärken. Die neu geschaffenen Kreise sollten in der Lage sein, sich aus eigener Wirtschaftskraft zu verwalten und zu finanzieren.
  • Nach den Landkreisen und kreisfreien Städten wurden zum 1. Mai 1978 auch die Gemeindegebiete reformiert. Damit wurden aus den zunächst 110 Gemeinden die heutigen 52 Gemeinden.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024