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Konversionsgelände: Landkreis soll sich an Entwicklung beteiligen

Konversionsgelände: Landkreis soll sich an Entwicklung beteiligen

Von: PS

Als die Bundeswehr den Standort Memmingerberg aufgab, drohte eine Fläche von etwa 240 Hektar brachzuliegen. In einigen Bereichen hat sich inzwischen Gewerbe angesiedelt. 207 Hektar gehören der Allgäu Airport GmbH & Co.KG, davon wird aber nur ein Teil für den Flugbetrieb genutzt. Nun soll sich eine neue Besitzgesellschaft um die Vermarktung jener Flächen kümmern, die nicht direkt für den Flugbetrieb verwendet werden. An dieser Gesellschaft sollen sich auch Städte und Landkreise beteiligen. Diese Idee hat der ehemalige Landrat des Oberallgäus, Gebhard Kaiser, vorgebracht, der für den Flughafen als Koordinator tätig ist. Landrat Hans-Joachim Weirather hat sie jetzt dem Kreisausschuss des Unterallgäuer Kreistages vorgestellt.

Die Allgäu Airport GmbH & Co.KG soll demnach neu aufgestellt werden - in drei Teilgesellschaften. Eine Gesellschaft soll sich um den Flugbetrieb kümmern. Eine weitere Gesellschaft stellt die Fläche und Infrastruktur für den Flugbetrieb zur Verfügung.

Die dritte Gesellschaft soll die Liegenschaften außerhalb des Flugbetriebs vermarkten, zehn Hektar nördlich und 18 Hektar südlich des Flughafens. Die Gebietskörperschaften in der Region - also Städte und Landkreise - sollen sich an dieser Gesellschaft mit insgesamt rund 8,2 Millionen Euro beteiligen. Die Höhe der Beteiligung hängt von der Entfernung zum Flughafen ab.

Das Konzept sieht vor, dass das Unterallgäu zusammen mit der Stadt Memmingen eine Erschließungsstraße erwirbt für insgesamt eine Million Euro. Der Landkreis müsste hierfür 650.000 Euro aufbringen. Zudem soll sich das Unterallgäu mit 1,8 Millionen Euro am Grunderwerb beteiligen - macht insgesamt eine Investition von 2,45 Millionen Euro. Die Werthaltigkeit der Flächen sei vorab geprüft worden. „Wir erhalten für unser Geld also einen Gegenwert“, so Weirather. „Und der Landkreis würde einen wichtigen Beitrag leisten, damit sich das Areal weiterhin positiv entwickelt.“ Der Landrat hob hervor, dass auf dem ehemaligen Militärgelände inzwischen insgesamt 1200 Arbeitsplätze entstanden sind. Rechtens wäre diese Investition - das habe Regierungspräsident Karl Michael Scheufele bereits bestätigt. Und für Weirather besonders wichtig: Das Engagement des Landkreises wäre sauber abgegrenzt vom Flugbetrieb. „Es wäre das richtige Zeichen zum richtigen Zeitpunkt“, so der Landrat angesichts dessen, dass der Freistaat derzeit über eine Beteiligung am Allgäu Airport nachdenkt und örtliche Firmen sich bereits beteiligt haben.

Eine Entscheidung darüber wird der Unterallgäuer Kreistag in seiner nächsten Sitzung treffen.

Des Weiteren erhielten die Mitglieder des Ausschusses in der Sitzung Informationen zur Wahl der Vertreter für die Verbandsversammlung des Regionalverbands Donau-Iller, zu einer Resolution des Kreistags zur Aufnahme von Asylbewerbern und zur Unterstützung der Resolution der kommunalen Spitzenverbände zum Handelsabkommen TTIP. Auch über diese Punkte wird der Kreistag in seiner nächsten Sitzung abstimmen.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024