Die Umgebung von Türkheim erkunden können nun auch Bewohner des Kreis-Seniorenwohnheims St. Martin, die nicht mehr gut zu Fuß sind: Dort ist jetzt ein so genanntes „Rollfiets“ im Einsatz - quasi ein Fahrrad mit eingebautem Rollstuhl. Der fahrbare Untersatz werde den Bewohnern ein „ganz neues Lebensgefühl“ ermöglichen, freute sich Landrat Hans-Joachim Weirather bei der ersten offiziellen Tour.

Bei einem Rollfiets handelt es sich um ein Fahrrad, an dessen Lenker sich ein Rollstuhl mit hoher Lehne befindet. Dadurch habe der Fahrer den Bewohner im Blick und könne abschätzen, wie es ihm während der Fahrt geht, erklärte Heimleiterin Brigitte Kis. Auch an die Sicherheit sei gedacht: Die Bewohner werden mit einem Hosenträgergurt angeschnallt und tragen einen Fahrradhelm. „In Behinderteneinrichtungen werden diese Art von Fahrrädern häufig eingesetzt, leider noch nicht so häufig in der Seniorenarbeit“, so Kis. Das neue Fahrrad erweitere den Radius von Ausflügen vom Kreis-Seniorenwohnheim aus wesentlich - so sei nun zum Beispiel eine Fahrt an die Wertach, nach Amberg oder Bad Wörishofen kein Problem mehr, auch könne das alte Zuhause in Türkheim nun einfacher besucht werden. „Durch dieses Angebot wecken wir Erinnerungen an vergangene Zeiten, als das Fahrrad das Hauptfortbewegungsmittel war“, so die Heimleiterin. Von den ersten Ausfahrten seien die Bewohner hellauf begeistert gewesen, erzählte Kis.

Die Idee zur Anschaffung des Rollfiets hatte Mitarbeiterin Sandra Schulz: Sie hatte angeregt, eine Rikscha zu kaufen, um mit den Bewohnern weitere Ausflüge machen zu können. Letztlich sei aus der Rikscha wegen der noch besseren Einsatzmöglichkeiten das Rollfiets geworden, so Kis.