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Kreisfachberater informiert über richtiges Düngen

Kreisfachberater informiert über richtiges Düngen

Von: PS/32

Welche Näherstoffe der Boden im Garten braucht und wie man ihn am besten düngt, findet man heraus wenn man eine Probe entnimmt und diese untersuchen lässt. Foto: Stefanie Vögele

„Viel hilft viel“ - oft mag das zutreffen; wenn es um das richtige Düngen im Hausgarten geht, muss es laut Markus Orf aber eher heißen: „Viel hilft nicht viel“. Was man rund ums Düngen wissen sollte und wie man herausfindet, welche Nährstoffe der eigene Garten wirklich braucht, darüber hat der Unterallgäuer Kreisfachberater für Gartenbau jetzt zusammen mit Gartenpfleger Josef Unsin aus Wiedergeltingen im Rahmen eines Infoabends im Landratsamt gesprochen.

Um herauszufinden, welche Nährstoffe Salat, Gurken, Rosen oder Rasen wirklich brauchen, empfiehlt es sich laut Orf, Bodenproben zu nehmen und diese von einem Labor untersuchen zu lassen. Am schnellsten und einfachsten funktioniert dies mit speziellen Bohrstöcken, die einige Obst- und Gartenbauvereine auch verleihen. Wer keinen solchen Bohrstock zur Hand hat, kann sich auch mit einem Spaten behelfen (siehe unten stehende Tipps). Bester Zeitpunkt für die Entnahme von Bodenproben ist laut Orf übrigens jetzt im Herbst oder im Frühjahr.

Warum lohnt es sich aber überhaupt, diesen Aufwand zu betreiben und Bodenproben analysieren zu lassen? Der Nährstoffbedarf der Pflanzen sei sehr unterschiedlich, erklärt der Kreisfachberater. Während beispielsweise Edel- und Strauchrosen oder Tomaten einen hohen Nährstoffbedarf haben, benötigen Feldsalat oder eine Blumenwiese sehr wenige Nährstoffe. Wird zu viel oder zu wenig gedüngt, so wirkt sich dies negativ auf das Wachstum einer Pflanze aus. So führen beispielsweise zu große Mengen Stickstoff dazu, dass eine Pflanze anfälliger für Krankheiten und Schädlinge wird und ein weiches und schwammiges Gewebe bekommt. In Maßen verwendet fördert Stickstoff aber wiederum Stängel- und Triebwachstum.

„Mit Hilfe einer Bodenprobe lässt sich genau feststellen, welche Nährstoffe die jeweilige Fläche benötigt, damit die gewünschten Pflanzen dort am besten gedeihen“, betont Orf. „So kann man ganz gezielt düngen und schützt gleichzeitig Natur, Umwelt und Gewässer.“

Vertieft wird das Thema „Düngen im Hausgarten“ im Rahmen eines weiteren Infotags am Samstag, 14. Januar, ab 9 Uhr im Gasthof Bären in Erkheim. An diesem Tag wird Pflanzenschutz- und Düngeexperte Thomas Schuster von der Regierung von Schwaben anhand von Beispielen zeigen, welche praktischen Schlüsse man aus den Ergebnissen einer Bodenprobe ziehen sollte.

Gut zu wissen…

Wie nimmt man eine Bodenprobe mit dem Spaten?

Mit dem Spaten hebt man zunächst ein Loch aus und sticht von dessen Rand einen schmalen Bodenstreifen ab. Hiervon wiederum gibt man einen Teil in einen sauberen Eimer, in dem man alle Proben einer Nutzfläche vermischt - ohne Steine und Erdklumpen zu entfernen! Etwa 500 Gramm der gemischten Erde füllt man nun schließlich in einen unbenutzten Plastik- oder stabilen Papierbeutel, verschließt und beschriftet ihn. Gleiches gilt natürlich auch, wenn man einen Bohrstock zur Hand hatte. -

Wie tief muss man stechen?

Bei einer Rasenprobe genügt eine Tiefe von etwa zehn Zentimetern, in Gemüse-, Blumen- und Staudenbeeten sollten es 20 bis 30 Zentimeter sein, bei Obstkulturen 30 Zentimeter.

Wie viele Proben sind für ein aussagekräftiges Ergebnis nötig?

Dies hängt von der Größe der Fläche ab - man sollte etwa zehn bis 15 Einstiche gleichmäßig verteilen und dabei darauf achten, dass keine Proben unterschiedlicher Nutzflächen vermischt werden.

Wer wertet die Bodenprobe aus?

Bis Freitag, 11. November, können die Bodenproben bei Kreisfachberater Markus Orf im Landratsamt in Mindelheim abgegeben werden. Dieser schickt sie dann gesammelt an ein Bodenlabor. <link>Adressen von Bodenlaboren findet man auch bei uns im Internet. Bis das Ergebnis da ist, dauert es etwa vier bis sechs Wochen. Die Analyse kostet etwa 20 Euro.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 08.07.2024