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Kreisheimatpfleger berät zum Thema Messgewänder

Kreisheimatpfleger berät zum Thema Messgewänder

Von: PS

Fachkundige Hilfe bietet Kreisheimatpfleger Christian Schedler Pfarreien und Gemeinden an, die sich nicht sicher sind, wie sie Messgewänder richtig aufbewahren. Foto: Stefanie Vögele/Landratsamt

In allen Pfarreien und Kirchen, oft sogar noch in kleinen Kapellen, finden sich Messgewänder in den verschiedenen liturgischen Farben, teilweise mit Gold- oder Silber-Stickereien. „Leider sind manche Messgewänder schon arg vom Zahn der Zeit und von falscher Lagerung mitgenommen und erscheinen dadurch wertlos“, sagt Kreisheimatpfleger Christian Schedler. Ehe man eine falsche Entscheidung über den Erhalt der Gewänder trifft, bietet er den Pfarreien und Gemeinden seine Hilfe an: „Das bewahrt vor Fehlern und kostet nichts.“ Wichtig sei vor allem eine sorgsame Aufbewahrung.

Die so genannten Paramente, also im Kirchenraum oder in der Liturgie verwendete Textilien, sind allgemeines Kulturgut und gehören laut Schedler weder dem jeweiligen Pfarrer (sofern er die Gewänder nicht für sich selbst gekauft hat) noch können Pfarreien diese nach Belieben aussortieren. Allerdings sind seiner Erfahrung nach viele Mesner und Mesnerinnen überfragt, wenn es um die Messgewänder ihrer Pfarrei geht: Wie alt sind sie? Sind sie kostbar? Bei Fragen wie diesen sei guter Rat oft teuer. Denn: „Wie alt und wie kostbar ein Messgewand ist, lässt sich nur im Einzelfall klären“, sagt Schedler. Der Kreisheimatpfleger hilft hier gerne weiter - und zwar kostenlos. In einem Beratungsgespräch könne er dann mit Blick auf die Möglichkeiten der Pfarrei beispielsweise auch einfache und kostengünstige Lösungen vorschlagen, wenn Restaurierungen notwendig sein sollten.

Damit eine Restaurierung gar nicht erst nötig wird, empfiehlt der Kunsthistoriker, viel Wert auf die richtige Lagerung der Paramente zu legen: Geeignet sind hierfür trockene Räume, in denen die Messgewänder am besten flach liegend aufbewahrt werden. Dabei sollten auch nicht zu viele Gewänder übereinander gelagert werden. „Man kann mit wenig Aufwand vorhandene Schränke mit Brettern so umfunktionieren, dass die Paramente gelegt werden können“, sagt Schedler. Reicht der Platz für die liegende Lagerung nicht aus, dann können die Messgewänder als zweite Option auch aufgehängt werden - wenn man dabei einige Dinge beachtet: So gibt es laut dem Kreisheimatpfleger zum Beispiel spezielle Bügel, auf denen die Messgewänder besser hängen. Wichtig sei hier, dass die Bügel breit genug für die Gewänder sind. „Rauchmäntel gehören auf große dreieckige Bügel, deren Achsen so lang sind, dass der Stoff in der ganzen Länge aufliegt.“ Ein weiterer Punkt, den man beachten sollte: Die Messgewänder dürfen nicht zu eng gehängt werden und sollten am besten eine Hülle aus Leinen haben.

Sind bereits Schäden vorhanden, dann sollten diese ausschließlich in fachkundigen Werkstätten behoben werden, rät der Kreisheimatpfleger. Manchmal reiche es aber auch, die Gewänder einfach nur vor weiteren Schäden zu bewahren und richtig zu lagern. „Manche alten Gewänder sollte man nur erhalten und vielleicht auch nicht mehr tragen.“ Doch auch dies könne nur im Einzelfall geklärt werden.

 

Info: Kontakt mit Kreisheimatpfleger Christian Schedler aufnehmen kann man über das Kulturamt Mindelheim, Telefon (08261) 90976-11.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 08.11.2024