Jeden Donnerstag zwischen 14 und 15.30 Uhr kommen Leute aus dem ganzen Landkreis in Christian Schedlers Büro und bringen Kunstobjekte mit, von denen sie nicht genau wissen, ob sie wertvoll sind oder nicht. Der Kulturamtsleiter und zugleich Kreisheimatpfleger für bewegliches Kunstgut begutachtet Bilder, Möbel, Bücher und vieles mehr. Er hat während der Kunstsprechstunde schon einiges erlebt.

„Oft kommen ältere Herrschaften und möchten eine Vorsorge für den Erbfall treffen oder es kommen Familien, die geerbt haben. Das Verrückteste was ich bisher erlebt habe war, dass jemand ein Schächtelchen mit lupenreinen geschliffenen Brillanten zur Sprechstunde mitgebracht hatte, ohne zu erahnen, wie wertvoll sie sind. Es kommt auch vor, dass Personen mit wertvollen Goldschmiedearbeiten zu mir kommen. In solchen Fällen ziehe ich dann Gottfried Bergmiller zu Rate“, erzählt Schedler.

Vor rund zwölf Jahren wurde die Kunstsprechstunde während des Internationalen Museumstags zum ersten Mal angeboten. „Es kamen unglaublich viele Leute und die Beratungen dauerten von 10 bis 19 Uhr ohne eine einzige Pause“, so Schedler. Danach kamen die Leute dann unangemeldet ins Kulturamt.

Heute ist wegen der großen Nachfrage eine Voranmeldung notwendig. Falls ein Haushalt aufgelöst wird oder es sich um einen Schrank handelt, fährt der Kunsthistoriker auch zu den Personen nach Hause. Er bestimmt dann genau, um was es sich handelt und wie viel das Objekt in etwa Wert ist.

Die Kunstsprechstunde ist ein Service der Stadt Mindelheim und des Landkreises Unterallgäu. Die kostenlose Begutachtung der Kunstgegenstände findet im Kulturamt, Hermelestr. 4 statt. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 08261/90976-0 oder per E-Mail an <link mail>kulturamt@mindelheim ist erforderlich.