Der Landkreis Unterallgäu steht hinter der geplanten Allgäu GmbH, die zum 1. Januar 2011 gegründet werden soll. Dies war das Fazit der aktuellen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus des Unterallgäuer Kreistags. Das Gremium sprach sich einstimmig für die hierfür notwendige Änderung der Mitgliedsbeiträge des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch Schwaben aus. Laut dem mit den anderen Allgäuer Landkreisen und kreisfreien Städten ausgehandelten Verteilerschlüssel erhöht sich der Unterallgäuer Beitrag demnach auf knapp 167.000 Euro. Bislang hatte der Landkreis rund 136.000 Euro ausgegeben. Das letzte Wort hierüber hat noch der Kreistag.

Ziel der neuen Allgäu GmbH ist es unter anderem, das Allgäu im Wettbewerb der Regionen noch stärker zu positionieren. Die neue GmbH entsteht durch die Fusion von Allgäu Initiative GbR und Allgäu Marketing GmbH und wird nicht nur im Bereich Tourismus, sondern unter anderem auch im Standortmarketing, also in der Wirtschaftsförderung, tätig sein. In der Sitzung stellte Marketingleiterin Dr. Anna-Maria Fäßler das geplante Konzept vor und verdeutlichte, welche Vorteile auch das Unterallgäu von der neuen Allgäu GmbH hat.

Nachdem die letzten noch offenen Fragen geklärt waren, waren sich die Ausschussmitglieder einig, dass auch das Unterallgäu mit seinen speziellen Stärken von einer starken Marke „Allgäu“ profitiert.

Weitere Beschlüsse in Kürze:

• Neues allgäuweites Bildungsportal geplant: Voraussichtlich ab März 2011 soll es ein allgäuweites Bildungsportal geben. In dieser zentralen Datenbank soll jeder Bürger sämtliche Weiterbildungsangebote gebündelt finden. Erste Erfahrungen mit einem Bildungsportal hat in diesem Jahr bereits der Landkreis Ostallgäu gemacht. Finanziert werden soll die Internetplattform gemeinsam von allen Allgäuer Landkreisen und den kreisfreien Städten. Zudem werden Leader-Förderungen beantragt. Ergänzt wird das Bildungsportal durch so genannte Bildungsberater, die die persönliche Beratung vor Ort übernehmen. Sowohl an der Volkshochschule Memmingen als auch an den Unterallgäuer Volkshochschulen soll hierfür eine Halbtagskraft eingestellt werden. Der Ausschuss empfahl dem Kreistag einstimmig, ab 2011 für drei Jahre je 15.000 Euro für das Projekt zur Verfügung zustellen, wenn es über Leader gefördert wird.
• Aktueller Stand der Wanderwege-Beschilderung: Rund 65 Prozent der Unterallgäuer Wanderwege, die im kommenden Jahr einheitlich beschildert werden, seien bereits kartiert, informierte Andreas Ampßler von der Firma Topplan die Ausschussmitglieder. Aktuell laufe noch die Abstimmung mit einigen Gemeinden. Ab Januar gehe es an die konkrete Beschilderungsplanung, ab April 2011 sollen die Schilder bestellt und im Frühjahr und Sommer von den Gemeinden aufgestellt werden. Dann werden im Unterallgäu rund 1000 Kilometer Wanderwege einheitlich ausgeschildert sein. Der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus sprach sich einstimmig dafür aus, für die Vorfinanzierung der Beschilderung 200.000 Euro im Haushalt 2011 bereitzustellen. Letztlich liegt der Eigenanteil des Landkreises im kommenden Jahr bei 15.000 Euro; 85.000 Euro übernehmen die Gemeinden, rund 100.000 Euro sind Leader-Fördermittel.
• Bericht der Unterallgäu Aktiv GmbH: Geschäftsführer Michael Stoiber stellte im Ausschuss die Arbeit der Unterallgäu Aktiv GmbH im Jahr 2010 vor und gab einen Überblick über die Planungen für 2011. Neben der 9. Unterallgäuer Gesundheitswoche, einer Pilgerwanderung und der neuen Wanderwegebeschilderung soll im kommenden Jahr unter anderem der Unterallgäuer Freizeitbegleiter neu aufgelegt werden.
• Messekonzept 2011: Der Landkreis Unterallgäu wird im kommenden Jahr bei zwei Messen vertreten sein – der Tourismusmesse CMT in Stuttgart im Januar und der Freizeitmesse F.re.e in München im Februar. Ende 2011 wird dann laut Tourismusreferent Erwin Marschall das Messekonzept des Landkreises grundsätzlich überdacht.
• Vorberatung des Kreishaushalts 2011: Der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus empfahl dem Kreistag einstimmig, die Haushaltsansätze im Bereich Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus so anzunehmen, wie von der Verwaltung vorgeschlagen.