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Kühl, rein, kostengünstig − und schützenswert

Kühl, rein, kostengünstig − und schützenswert

Von: Pressestelle

Wir drehen den Hahn auf und es sprudelt heraus, kühl, rein und kostengünstig − Leitungswasser. Dieses Gut ist besonders schützenswert. Das machte Landrat Hans-Joachim Weirather bei der Bürgermeister-Dienstbesprechung im Gromerhof in Illerbeuren deutlich.

Zunächst nannte Weirather einige Daten und Fakten zum Unterallgäuer Trinkwasser:

  • Die Wasserversorgung im Landkreis erfolgt dezentral über 73 große Anlagen mit einer Entnahme von mindestens 1000 Kubikmetern im Jahr und über rund 500 kleinere Anlagen mit einer geringeren Entnahme.
  • Das Wasser stammt aus 63 Brunnen und 64 Quellen.
  • Die Reinheit wird geschützt durch derzeit 77 Wasserschutzgebiete; Diese machen vier Prozent der gesamten Landkreisfläche aus.
  • Insgesamt werden im Unterallgäu jährlich 9,2 Millionen Kubikmeter Grundwasser entnommen. Das sind 3680 Schwimmbecken voll (50 Meter lang, 25 Meter breit, zwei Meter tief).
  • Im Unterallgäu ist Trinkwasser im Schnitt mit 75 Cent je Kubikmeter günstiger als in Deutschland, wo der Kubikmeter durchschnittlich 1,70 Euro kostet.

Sorgen mache ihm die steigende Nitratbelastung, so Weirather. Diese Stickstoffverbindung ist zum Beispiel in Dünger und Gülle enthalten. „Da wir im Unterallgäu vor allem oberflächennahes Wasser nutzen, gelangt Nitrat leichter ins Wasser.“ Der Stoff gilt als krebserregend. Zwar wird der Grenzwert von 50 Milligramm je Liter in den südbayerischen Regierungsbezirken so gut wie nie erreicht, aber: „Auffällig ist die zunehmende Tendenz der Nitratgehalte von 25 bis 37,5 Milligramm je Liter auch in unserem Landkreis.“ Weirather appellierte an die Bürgermeister, es sei wichtig, die Qualität des Trinkwassers zu erhalten.

Bei der Ausweisung von Wasserschutzgebieten sei das Landratsamt bemüht, individuelle Lösungen zu finden, um allen Interessen gerecht zu werden. „Eine Normenkontrollklage bewirkt leider meist nur, dass diese individuellen Anpassungen nicht mehr möglich sind“, so der Landrat.

Die im Unterallgäu vorherrschende dezentrale Trinkwasserversorgung habe Vor- und Nachteile. Ein Nachteil kleiner Anlagen sei, dass häufig Fachpersonal nicht ausreichend zur Verfügung steht. Weirather betonte, Ziel müsse sein, wo möglich weitere Verbundsysteme anzustreben und so eine nachbarschaftliche Absicherung zu gewährleisten.

Lothar Schütz, Geschäftsführer eines Rohrleitungs- und Anlagenbau-Unternehmens, machte schließlich den Bürgermeistern deutlich, dass zur Sicherung der Trinkwasserqualität auch die Wasserversorgungsanlagen und Leitungen auf dem aktuellen Stand sein müssen, regelmäßig überprüft und gereinigt werden müssen.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 14.10.2024