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Landkreis investiert auf Rekord-Niveau

Landkreis investiert auf Rekord-Niveau

Der Unterallgäuer Kreistag hat den diesjährigen Haushaltsplan des Landkreises einstimmig verabschiedet. Mit Investitionen in Höhe von 22 Millionen Euro steckt der Kreis heuer so viel Geld in verschiedene Maßnahmen und Projekte wie noch nie. Die größte Summe investiert der Landkreis mit 4,8 Millionen Euro in die Modernisierung der Kliniken in Ottobeuren und Mindelheim mit derzeit geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 98 Millionen Euro.

Der Landkreis wolle keinen „Investitionsstau“ vor sich herschieben, sagte Landrat Alex Eder. Damit zum Beispiel das Kreisstraßennetz in einem guten Zustand bleibt, müsse man langfristig denken. Gleichzeitig versprach der Landrat, die verschiedenen Ausgaben genau im Blick zu behalten. Für finanzielle Entlastung einsetzen wolle er sich bei den Kosten für das Lehrpersonal an kommunalen Schulen. Diese schlagen in diesem Jahr für den Landkreis mit einem nicht vom Freistaat erstatteten Betrag von acht Millionen Euro zu Buche. Hier werde er dranbleiben und sich um eine Entlastung durch den Freistaat bemühen, kündigte Eder an.

Keine Abstriche machen könne man dagegen bei den gestiegenen Personalkosten, da die Kreisverwaltung immer mehr Aufgaben stemmen müsse. Ob zusätzliche Stellen im Gesundheitsamt durch die Corona-Krise oder im Jugendamt durch die vielen zusätzlichen Aufgaben in der Jugendhilfe: „Jede Stelle ist gut begründbar“, sagte der Kreischef - auch wenn er eine schlanke Verwaltung grundsätzlich befürworte. Ein „Riesen-Gewinn“ in punkto Sparsamkeit sei das Entschuldungskonzept, das der Kreistag 2018 auf den Weg gebracht hat. Dieses sieht vor, dass der Landkreis bis 2026 schuldenfrei ist und werde seitdem konsequent weiterverfolgt.

Trotz zahlreicher Anregungen aus dem Kreisgremium gab es viel Lob für den Kreishaushalt und Kreiskämmerer Sebastian Seefried und sein Team. Der Kämmerer hatte den Haushalt in den vergangenen Wochen in den verschiedenen Ausschüssen des Kreistags detailliert vorgestellt und das Zahlenwerk war von den Kreistagsmitgliedern intensiv vorberaten worden.

Die wichtigsten Haushaltsdaten auf einen Blick:

  • Der Verwaltungshaushalt des Landkreises sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 170,7 Millionen Euro vor (2021: 164,2 Millionen Euro).
  • Im Vermögenshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 25,5 Millionen (2021: 27 Millionen Euro) eingeplant - rund 22 Millionen Euro (2021: 20,8 Millionen Euro) davon für Investitionen.
  • Die Verschuldung im Kernhaushalt sinkt bis zum Jahresende 2022 voraussichtlich um 1,2 Millionen Euro auf 5,1 Millionen Euro. Darüber hinaus wurde in der Vergangenheit eine Sonderrücklage zur Schuldentilgung aufgebaut (Stand Ende 2022: 4,1 Millionen Euro), um bis 2026 im Kernhaushalt schuldenfrei zu sein. Werden allerdings die Kreis-Seniorenwohnheime, die Kliniken und die weiteren Beteiligungen des Landkreises mit einbezogen, so lag der Schuldenstand zum Jahresende 2021 bei rund 35,8 Millionen Euro.
  • Aus der Allgemeinen Rücklage werden 257.100 Euro entnommen. Damit wird diese voraussichtlich auf 3,5 Millionen Euro sinken.
  • Die Kreisumlage steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 44,9 Prozent. Damit nimmt der Landkreis heuer 92,8 Millionen Euro von den Kommunen ein (2021: 85,3 Millionen Euro).
  • Etwas mehr als die Hälfte der Einnahmen aus Kreisumlage führt der Landkreis an den Bezirk Schwaben ab. Der Kreis zahlt heuer 47,3 Millionen Euro Bezirksumlage (2021: 44 Millionen Euro).
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 06.11.2024