Eine Rotbuche sorgt künftig für Schatten beim Spielen im neuen Kindergarten in Frechenrieden. Zum Auftakt der Aktion „Mehr Bäume für den Klimaschutz“ pflanzte der Landkreis dort den diesjährigen „Baum des Jahres“. Ab sofort können nun alle Unterallgäuer Gemeinden kostenfrei einen Baum beim Landratsamt bestellen.
Kindergartenleiterin Petra Huber, Bürgermeister Martin Hatzelmann und Pfarrer Guido Beck freuten sich, dass in diesem Jahr der neue Kindergarten im Markt Rettenbacher Ortsteil Frechenrieden für die Aktion ausgewählt wurde. Die Rotbuche erhielt einen Platz mitten im frisch angelegten Garten neben Bodentrampolin und Sandkasten. Sie werde dort nicht nur Lebensraum für Tiere sein und CO2 aus der Luft filtern, sondern zusammen mit dem neugebauten Kindergarten am Rand des Dorfs auch ortsbildprägend werden, sagte Hatzelmann.
Die Kindergartenkinder begrüßten den neuen Schattenspender mit fröhlichen Liedern. Sie erzählten die Geschichte, wie die Rotbuche aus einer kleinen Buchecker entsprossen, durch Sonne und Regen gewachsen und schließlich - nachdem mühsam ein großes Loch geschaufelt werden musste - im Kindergarten eingepflanzt worden ist.
Landrat Alex Eder lobte die Mädchen und Buben für die „tolle Aufführung“. Der Landkreis habe einen Kindergarten für die Baumpflanzaktion ausgewählt, um bereits die Jüngsten auf die Bedeutung von Bäumen für Natur und Mensch aufmerksam zu machen. Seit 2014 pflanze der Kreis den jeweiligen „Baum des Jahres“ jedes Jahr in einer anderen Gemeinde, sagte Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege. Im Anschluss kann der „Baum des Jahres“ oder eine andere Baumart dann von den anderen Unterallgäuer Gemeinden bei der Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt bestellt werden - in diesem Jahr bis zum 3. Juni.
In Frechenrieden werde die Rotbuche, die aktuell noch das alte Laub trage, bald austreiben und grüne Blätter bekommen, erklärte Markus Orf den Kindern. Erstmal müssten sie den Baum jedoch kräftig gießen. Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen, schnappten sich kleine bunte Gießkannen und verteilten reichlich Wasser um den Baum.
Weitere Informationen unter www.unterallgaeu.de/klimaschutz
Die Rotbuche – Baum des Jahres 2022
Seit dem Jahr 1989 wird jährlich eine andere Baumart zum „Baum des Jahres“ gewählt. Baum des Jahres 2022 ist die Rotbuche. Die Rotbuche ist in Deutschland die häufigste Laubbaumart. Sie hat keine besonderen Bedürfnisse an ihren Standort, solange dieser nicht zu nass oder zu trocken ist. Der Name Rotbuche ist auf ihr leicht weißgelbes Holz mit rötlichem Schimmer zurückzuführen. Die Früchte, Bucheckern genannt, dienen Eichhörnchen und Eichelhähern als Nahrung für den Winter. Die Buche gehört mit bis zu 45 Metern Höhe zu den größten heimischen Bäumen. Rotbuchen können ein Lebensalter von 300 bis 350 Jahren erreichen. Das Holz der Buche ist sehr hart. Da es allerdings feuchteempfindlich ist, wird es vor allem im Innenbereich eingesetzt. Weit verbreitet ist die Nutzung von Buchenholz für Holztreppen, Möbelbau, Spielzeug und Kücheninventar. Im heimischen Kamin- oder Kachelofen hat die Buche neben der Esche den höchsten Brennwert und ist deshalb sehr beliebt.