Was sie für die Gesellschaft leisten, ist unbezahlbar. Und sie erwarten auch gar nicht, dass die unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden mit Geld aufgewogen werden: Die vielen ehrenamtlichen Helfer im Landkreis Unterallgäu. Kleine finanzielle „Zuckerl“ sollen ihnen ihre Arbeit nun aber etwas versüßen. Der Landkreis Unterallgäu will im kommenden Jahr die bayerische Ehrenamtskarte einführen, mit der engagierte Menschen Vergünstigungen erhalten. „Damit möchten wir ihre Arbeit noch stärker anerkennen und würdigen“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. „Ehrenamtliche Helfer sind die Stützen unserer Gesellschaft.“ Endgültig entschieden ist die Einführung der Ehrenamtskarte aber noch nicht. Das letzte Wort hat der Ausschuss für Personal und Soziales, der im Januar über die Karte beraten wird.
„Bereits bevor im September die bayerische Ehrenamtskarte eingeführt wurde, haben wir uns im Unterallgäu Gedanken über eine eigene Rabattkarte für Ehrenamtliche gemacht“, so der Landrat. „Ich denke jedoch, dass die bayerische Ehrenamtskarte noch attraktiver ist, weil sie Vergünstigungen über den Landkreis hinaus bietet.“
Wer die Ehrenamtskarte hat, erhält zahlreiche Rabatte. Das können zum Beispiel ermäßigte Eintritte in Museen oder Schwimmbäder sowie verbilligte Tickets im Nahverkehr sein. Aber auch Firmen bieten Vergünstigungen an, wie Dr. Maria Bachmaier sagt. Laut der Abteilungsleiterin am Landratsamt gilt der kleine Plastikausweis in ganz Bayern – vorausgesetzt der jeweilige Landkreis oder die jeweilige kreisfreie Stadt beteiligt sich an der Initiative des Freistaats.
Und wie kommt man die Karte? Die Ehrenamtskarte soll im Laufe des nächsten Jahres im Landkreis Unterallgäu erhältlich sein. „Sie kann dann von allen Bürgern beantragt werden, die sich seit zwei Jahren durchschnittlich mindestens fünf Stunden in der Woche freiwillig engagieren“, sagt Bachmaier – egal ob vom Trainer im Sportverein, vom Betreuer im Seniorenheim oder vom Helfer in Kirche. „Das Mindestalter beträgt allerdings 16 Jahre.“
Mit der Karte kann man sich drei Jahre lang als Ehrenamtlicher ausweisen und dafür Vergünstigungen in Anspruch nehmen. „Danach muss die Ehrenamtskarte neu beantragt werden“, sagt Bachmaier.