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Landkreis schützt Rückzugsräume für seltene Tiere und Pflanzen

Landkreis schützt Rückzugsräume für seltene Tiere und Pflanzen

Von: PS

Um die Artenvielfalt zu erhalten, schafft und schützt der Landkreis Unterallgäu Rückzugsräume für seltene Pflanzen und Tiere. Unter anderem gehört dem Kreis ein Großteil des Hundsmoors bei Westerheim. 	Foto: Landratsamt Unterallgäu

Um die Artenvielfalt zu erhalten, schafft und schützt der Landkreis Unterallgäu Rückzugsräume für seltene Pflanzen und Tiere. Dazu hat der Kreis in den vergangenen Jahren zahlreiche Fläche erworben. Konrad Schweiger, Leiter des Sachgebiets „Naturschutz und Landschaftspflege“ am Landratsamt, gab den Mitgliedern des Kreis-Umweltausschusses jetzt einen Überblick über Grundstücke, die für naturschutzfachliche Zwecke gekauft wurden.

In den vergangenen zehn Jahren hat der Landkreis laut Schweiger 69 Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 54,5 Hektar erworben. „Davon wurden 27,2 Hektar mit Ausgleichsmitteln gekauft und naturschutzfachlich aufgewertet“, sagte der Sachgebietsleiter. Für Eingriffe in Natur und Landschaft, etwa durch das Aufstellen von Funktürmen oder Windrädern, müssten die Betreiber einen Ausgleich zahlen. Mit diesen Ausgleichsmitteln habe der Landkreis einen Teil der Grundstücke gekauft. „Der Kauf der restlichen 27,3 Hektar wurde mit Eigenmitteln finanziert.“

Der Landkreis besitzt unter anderem große Teile der Naturschutzgebiete Kettershauser Ried, Benninger Ried, Pfaffenhauser Moos und des Hundsmoors bei Westerheim. Aber auch ökologisch wertvolle Grundstücke wie das Biotop bei Goßmannshofen, im Babenhauser, Winterriedener und Booser Ried, im Hillental bei Nassenbeuren oder im Weidmoos bei Tussenhausen gehören dem Landkreis.

Bei diesen Flächen handle es sich um die „absoluten Perlen des Landkreises“, betonte Landrat Hans-Joachim Weirather. Der Landkreis kaufe keine beliebigen Grundstücke, sondern investiere dort, wo das Potenzial hoch sei. Es würden möglichst zusammenhängende Flächen erworben, so dass sich Biotopsysteme entwickeln. Außerdem würden die Bereiche so gepflegt, dass sich die Natur optimal entfalten könne. Die Naturschutzgebiete und anderen Biotope sind Lebensräume für verschiedenste, auch vom Aussterben bedrohte, Pflanz- und Tierarten - von der Riednelke bis zum Wiesenbrüter.

Um die Pflege und Aufwertung der Flächen kümmere sich der Landschaftspflegeverband Unterallgäu, erläuterte Schweiger. Diese würden zum Beispiel renaturiert oder  durch das Anlegen von Teichen aufgewertet. Insgesamt verfüge der Landkreis über 231 Hektar naturschutzfachliche Eigentumsfläche - davon 122 Hektar in und an Naturschutzgebieten.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024