Er lebte für seine Heimat, für Kunst und Kultur und für die Heimatpflege. Er prägte nicht nur seine Heimatstadt Mindelheim, sondern den gesamten Landkreis Unterallgäu. Am Sonntag ist der Künstler, Kreisheimatpfleger, langjährige Kommunalpolitiker sowie Mindelheimer Ehrenbürger Erwin Holzbaur im Alter von 83 Jahren verstorben. „Sein Tod ist nach dem Abschied von Toni Mayer ein weiterer riesiger Verlust für den Landkreis Unterallgäu“, so Landrat Hans-Joachim Weirather. "Sein unermessliches Wissen, seine sympathische, zurückhaltende und humorvoll-verschmitzte Art, aber auch seine Beharrlichkeit in der Verfolgung seiner Ziele werde ich nie vergessen."
Seit 1975 engagierte Holzbaur sich unermüdlich in der Kreisheimatpflege. So gab es kaum eine Frage zur Heimatgeschichte, die er nicht beantworten konnte. Sein umfassendes Wissen und seinen großen künstlerischen Sachverstand brachte nicht nur in viele heimatkundliche Publikation und unzählige Beratungen ein; er betreute darüber hinaus beispielsweise auch Bücherei, Diasammlung, Registratur und Archiv der Kreisheimatpflege. Zudem tragen zahlreiche Bauten und Kunstwerke seine Handschrift - unter ihnen beispielsweise der Hochaltar der Mindelheimer Pfarrkirche St. Stephan, der Mindelheimer Silvestersaal und der Sitzungssaal des Unterallgäuer Kreistags.
Neben seinem Engagement für die Heimatpflege war Holzbaur auch in der Kommunalpolitik tätig: Insgesamt 18 Jahre - von 1978 bis 1996 - war er für die CSU im Unterallgäuer Kreistag. Sein Wissen brachte er in dieser Zeit sowohl im Bauausschuss, als auch im Schul-, Kultur- und Sportausschuss und in den Zweckverbänden Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren und Landestheater Schwaben ein.
Lang ist wegen seines vielfältigen Engagements auch die Liste seiner Auszeichnungen und Ehrungen: So war er unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, des päpstlichen Ordens „Pro Ecclesia et Pontifice“, der Medaille „Pro Meritis“, aber auch der Landkreis-Ehrennadel und des Landkreis-Ehrenschilds.