DRUCKEN
Landkreis will sich an Bildungsinitiative beteiligen

Landkreis will sich an Bildungsinitiative beteiligen

Von: PS

Ob Sprachförderung in den Kindertagesstätten, soziales Kompetenztraining oder Kinderparlamente in den Gemeinden: Im Unterallgäu gibt es bereits eine Vielzahl an Angeboten, bei denen die Bildung und die positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt steht. Um all diese bereits bestehenden Aktivitäten zu bündeln, sie wenn möglich zu verbessern und fehlende Bausteine zu ergänzen, will sich der Landkreis Unterallgäu an der „Initiative Bildungsregionen in Bayern“ beteiligen - möglichst in Zusammenarbeit mit der Stadt Memmingen. Dort soll eine Entscheidung voraussichtlich Anfang März fallen.

Richard Steurer von der Regierung von Schwaben stellte den Mitgliedern des Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Unterallgäuer Kreistags die Initiative vor. Im Jahr 2012 wurde sie vom bayerischen Kultusministerium ins Leben gerufen. In einer „Bildungsregion“ arbeiten die Schulen, die Kommunen, die Jugendhilfe, die Arbeitsverwaltung, die Wirtschaft und weitere außerschulische Organisationen laut Steurer zusammen, um die Bildungsqualität der Region zu verbessern. Dabei geht es um vorrangig um fünf Bereiche:

  • die Organisation und Begleitung von Übergängen (Kindergarten, Schule, Berufsausbildung, Beruf, Hochschule),
  • die Vernetzung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote und Bildungsträger (Schule, Wirtschaft, Arbeitsverwaltung, Jugendhilfe, Erwachsenenbildung),
  • die Unterstützung junger Menschen in besonderen Lebenslagen (Jugendsozialarbeit, Integration, Inklusion),
  • die Entwicklung und Stärkung der Bürgergesellschaft (verbandliche Jugendarbeit, Ehrenamt, generationsübergreifende Dialog- und Unterstützungsangebote) und
  • die Berücksichtigung des demographischen Wandels (Bildung als Standortfaktor, Sicherung der Wohnortnähe von Schule und Ausbildungsstätte).

Bayernweit beteiligen sich laut Steurer aktuell 61 Landkreise und kreisfreie Städte an der Initiative. „Wir sind schon jetzt eine Bildungsregion“, betonte Landrat Hans-Joachim Weirather. Abteilungsleiterin Dr. Maria Bachmaier untermauerte dies mit einer mehrseitigen Zusammenstellung bestehender Angebote. Einen „echten Mehrwert“ im Vergleich zum Ist-Zustand sahen der Landrat und die Ausschussmitglieder nach längerer Diskussion darin, dass über die Initiative alle Angebote gebündelt und koordiniert, überdacht, ergänzt und verbessert werden können. So beschloss der Ausschuss letztlich einstimmig, dass sich der Landkreis Unterallgäu - möglichst gemeinsam mit der Stadt Memmingen - an der „Initiative Bildungsregionen in Bayern“ beteiligt und sich um das Qualitätssiegel bewirbt. Hierfür soll eine neue Teilzeitstelle in Memmingen geschaffen werden.

Weitere Themen in Kürze:

  • Ausschuss stimmt Haushaltsansätzen zu: Einstimmig empfahl der Ausschuss dem Kreistag, die Haushaltsansätze im Bereich Schulen, Kultur und Sport so anzunehmen, wie von der Verwaltung vorgelegt. Dabei stehen im Jahr 2015 Einnahmen in Höhe von rund 7,25 Millionen Euro Ausgaben von rund 24,40 Millionen Euro gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr steigen für den Landkreis insbesondere die Ausgaben für das Schulzentrum Ottobeuren und für die Beruflichen Schulen. Hinzu kommen Kosten für den Betrieb der neuen Technikerschule.
  • Landkreis soll Personalverwaltung übernehmen: Ab August 2015 soll der Landkreis die Personalverwaltung für den Zweckverband Gymnasium und Realschule übernehmen. Hierfür sprach sich der Ausschuss einstimmig aus. Das letzte Wort hat hierüber nun noch der Kreistag. Auch der Zweckverband selbst muss noch formal zustimmen. In diesem haben sich die Benediktinerabtei Ottobeuren, der Markt Ottobeuren und der Landkreis Unterallgäu im Jahr 1971 zusammengeschlossen, um das Progymnasium (also das Gymnasium bis einschließlich 10. Klasse) weiter zu betreiben. 1972 eröffnete die Realschule und seit dem Schuljahr 2009/2010 kann in Ottobeuren auch das Abitur gemacht werden. Die nicht vom Freistaat gedeckten Personalkosten trägt seit dem Jahr 2003 vollständig der Landkreis. Jetzt soll er auch die Personalverwaltung übernehmen.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024