Klassische Konzerte, Aktivtourismus und Beschilderung des Jakobswegs: Die Themen Kultur und regionale Landentwicklung standen jetzt im Mittelpunkt eines viertägigen Arbeitsbesuchs von Landrat Hans-Joachim Weirather sowie Tourismusreferent Erwin Marschall und Engelbert Degenhart vom Landratsamt Unterallgäu im polnischen Partnerlandkreis Gostyń.

So informierte sich die Delegation aus dem Unterallgäu beispielsweise über die verschiedenen touristischen Angebote in der Region Großpolen und deren Vermarktung und über die Nutzung einer ehemaligen Synagoge als Ausstellungsort. Themen waren darüber hinaus die Bemühungen im Rahmen der regionalen Landentwicklung. So soll in Gostyń beispielsweise der traditionelle Jakobsweg wiederbelebt werden. „Wir würden uns sehr freuen, wenn wir auch im Bereich der regionalen Landentwicklung langfristig mit dem Unterallgäu zusammenarbeiten können“, betonte der Parlamentsabgeordnete Marian Poslednik. „Wir haben hier sicherlich gute Perspektiven und viel Potenzial“, so Landrat Weirather. „Wir können voneinander lernen, aber auch weitere gemeinsame Aktivitäten entwickeln.“ Der Jakobsweg sei im Übrigen ein schönes Beispiel für eine grenzübergreifende Zusammenarbeit - schließlich führe er vom Norden in den Süden Europas, so Weirather.

Kultureller Höhepunkt der Polenreise war der Besuch zweier klassischer Konzerte im Rahmen des Festivals „Musica Sacromontana“ in der Basilika auf dem Heiligen Berg bei Gostyń. Eines der beiden Konzerte war dem Landkreis Gostyń anlässlich dessen zehnjährigen Bestehens gewidmet.

Seit November 2001 besteht die Partnerschaft der beiden Landkreise inzwischen offiziell. Sie geht zurück auf eine Initiative des langjährigen Kreisrats Hans Kölbl aus Dirlewang, der Absolventen der polnischen Agrarschule Grabonog seit 1989 als landwirtschaftliche Praktikanten ins Unterallgäu holte. Später hospitierten immer wieder Mitarbeiter des Landratsamts Gostyń im Landratsamt Unterallgäu, darüber hinaus gibt es bis heute einen regen Schüleraustausch zwischen dem Türkheimer Joseph-Bernhart-Gymnasium und dem Lyceum in Gostyń sowie der Wirtschaftsschule Bad Wörishofen und der Gesamtschule Krobia. Bei den bisherigen Arbeitsbesuchen in Polen beziehungsweise umgekehrt im Unterallgäu ging es unter anderem um die regionale Landentwicklung und EU-Fördermittel, um das Gesundheitswesen, die unterschiedlichen Schulsysteme und den kulturellen Austausch.

Der Landkreis Gostyń in Kürze:

• Der Landkreis Gostyń liegt in der Region Großpolen und umfasst eine Fläche von rund 810 Quadratkilometern. Zum Vergleich: das Unterallgäu ist rund 1229 Quadratkilometer groß.
• Im Landkreis Gostyń leben rund 78.000 Einwohner, im Unterallgäu sind es rund 135.000.
• Der polnische Landkreis ist landwirtschaftlich geprägt. Gostyń ist das Welt-Zentrum der Kutschenproduktion.
• Besonders sehenswert im Landkreis Gostyń ist die Basilika auf dem Heiligen Berg. Darüber hinaus gibt es in Großpolen vor allem Angebote für Aktivurlauber - so werden zum Beispiel Kajaktouren und Fahrten mit Dampflokomotiven angeboten. Großpolen verfügt auch über ein umfangreiches Radwegenetz.

Nähere Informationen über den Partnerlandkreis Gostyn finden Sie auch bei uns im Internet. Klicken Sie <link _blank>hier und Sie werden auf die entsprechende Seite weitergeleitet.