Von einem „Meilenstein in der Geschichte des Unterallgäuer Krankenhauswesens“ war die Rede, von einer „Leuchtturmfunktion“ und von einer „neuen Ära“, die in der Gesundheitsversorgung des Landkreises begonnen habe: Beim feierlichen Festakt zur Einweihung des neuen Herzkatheterlabors der Kreiskliniken Unterallgäu betonten Staatssekretär Franz Pschierer, Landrat Hans-Joachim Weirather und Klinik-Vorstand Franz Huber die Bedeutung der neuen, hochmodernen Medizintechnik. An oberster Stelle steht dabei jedoch vor allem eines: Der neue Herzkathetermessplatz wird Leben retten.

Er ermögliche schnelle und effektive Hilfe etwa bei einem Herzinfarkt, erläuterte Privatdozent Dr. Peter Steinbigler. Der Herzspezialist und Chefarzt der Inneren Abteilungen der Kreiskliniken Mindelheim und Ottobeuren erklärte in seinem Festvortrag anschaulich die Einsatzmöglichkeiten des Messplatzes: Er verglich das menschliche Herz mit einem Automotor und die Herzkranzgefäße mit der Benzinleitung. Seien diese - wie es bei einem Herzinfarkt der Fall sei - verstopft, so könne der Motor nicht mehr richtig arbeiten. Der Herzkatheter ermögliche es auf höchstem medizinischen Niveau und für den Patienten äußerst schonend, eine solche „Verstopfung“ oder Verengung genau zu lokalisieren und dann in einem zweiten Schritt nicht nur zu beseitigen, sondern das Gefäß dauerhaft wieder voll funktionsfähig zu machen. Das schonende Verfahren ersetze in vielen Fällen eine Bypass-Operation, so der Herzspezialist.

„Dr. Steinbigler und sein Team haben in den vergangenen Monaten Hervorragendes geleistet“, betonte Klinik-Vorstand Franz Huber in seinem Grußwort und hob die „Leuchtturmfunktion“ des neuen Messplatzes hervor. „Der Verwaltungsrat der Kreiskliniken hat mit seiner Entscheidung für das neue Herzkatheterlabor für den Landkreis ein medizinisches Angebot von höchster Qualität geschaffen“, so Landrat Weirather. Staatssekretär Pschierer hielt ein „Plädoyer für Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft“ und stellte heraus, dass der Freistaat Bayern sehr viel Geld in die Gesundheitsversorgung auf dem flachen Land investiere.

Göttlichen Beistand bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit wünschten die Pfarrer Andreas Straub und Erik Herrmanns den Ärzten mit ihrem Team und spendeten den Räumlichkeiten den kirchlichen Segen. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Trio Legno sonoro.