Je ungemütlicher es draußen ist, desto mehr freut man sich über ein warmes Wohnzimmer. Auch im Unterallgäu sorgen immer öfter Holzöfen dafür, dass es in den Häusern wohlig warm wird. Wie aber heizt man richtig? Was muss man beachten, um nicht sich selbst und seiner Umwelt zu schaden? Auf zwei Dinge kommt es laut Rudolf Fischer vom Landratsamt Unterallgäu ganz wesentlich an: Zum einen darauf, was verbrannt wird und zum anderen darauf, wie es verbrannt wird.
Was verbrannt werden darf, ist laut Fischer sogar ganz genau gesetzlich geregelt. Erlaubt sind beispielsweise Kohle, naturbelassenes, trockenes, stückiges Holz und Holzpresslinge. Nicht verwendet werden dürfen unter anderem gestrichenes Holz, Spanplatten, aber auch Papier, Verpackungsmaterial sowie jegliche Abfälle. Und das nicht ohne Grund: Werden diese Materialien im heimischen Ofen verbrannt, gelangen Schadstoffe und Krebs erregende Stoffe wie das hochgiftige Dioxin, Schwermetalle und Salzsäure in die Luft. Dort schaden sie nicht nur der Umwelt, sondern auch jedem, der sie einatmet. "Wer Verpackungsmaterial oder sonstigen Abfall verbrennt, darf dabei nicht vergessen, dass er damit auch sich selbst und seinen Nachbarn gefährdet", betont Fischer. Hinzu kommt, dass dies durchaus auch teuer werden kann - zum einen drohen Bußgelder von bis zu 1000 Euro, zum anderen kann auch die Heizanlage durch ungeeignetes Brennmaterial beschädigt werden.
Aber neben der Frage, was verbrannt wird, kommt es laut Fischer eben auch darauf an, wie etwas verbrannt wird. Auch ein Holzfeuer könne nämlich gefährliche Stoffe ausstoßen. Dazu komme es aber nur, wenn Holzgase nicht vollständig verbrennen. Dies könne daran liegen, dass die Luftzufuhr nicht ausreicht, der Ofen ungeeignet ist oder die Verbrennungstemperatur zu niedrig ist, weil beispielsweise das verwendete Holz zu feucht ist oder zu dicke Holzscheite verwendet wurden. "Diese zünden schlecht und verbrennen schwer", so Fischer. "Rundholz sollte mindestens einmal gespalten werden." Wer hingegen einen qualitativ hochwertigen Ofen hat und nur trockenes, naturbelassenes Waldholz verfeuert, der kann laut Fischer sicher sein, dass sämtliche Emissionen weit unter den gültigen Grenzwerten liegen.
Grundregeln für das Heizen mit Holz
- Nur trockenes Holz heizen. Es sollte zuvor mindestens zwei Jahre vor Regen geschützt im Freien gelagert worden sein. Das Holz muss zudem naturbelassen sein. Kein gestrichenes, lackiertes, behandeltes, beschichtetes, verleimtes Holz, keine Spanplatten, Sperrholz- und Faserplatten verwenden.
- Keine Abfälle verbrennen. Das Verheizen von Verpackungsmaterial aller Art, von Zeitungen, Pappe, Kunststoffen und Altpapierbriketts ist streng verboten.
- Zum Anheizen Kleinholz verwenden und auf eine gute Luftzufuhr achten. In dieser Phase sollte es schnell gehen, weil sonst zu viele Zersetzungsprodukte entstehen.
- Nicht zu große Mengen Holz nachlegen und weiter auf genügend Luftzufuhr achten. Ansonsten kann ein Schwelbrand entstehen. Dabei werden große Teile der Holzsubstanz ohne Wärmegewinn und damit nutzlos ausgetrieben und unverbrannt in die Umwelt abgegeben.
- Offene Kamine nur gelegentlich benutzen. Zur dauernden Wohnraumbeheizung sind sie nicht zugelassen.
Nähere Informationen erhält man beim Landratsamt unter Telefon (08261) 995-391, aber auch beim zuständigen Bezirkskaminkehrermeister oder aus der Betriebsanleitung der Feuerungsanlage des Herstellers beziehungsweise des Ofenbauers.