Extreme Wetterereignisse nehmen immer mehr zu. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, setzt sich der Landkreis Unterallgäu auch für die Renaturierung von Mooren ein. So sollen zum Beispiel landkreiseigene Moorflächen im Booser Ried wieder vernässt werden, um zu verhindern, dass sich der Torfboden abbaut und klimawirksame Treibhausgase freigesetzt werden.
Geplant ist laut der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, Entwässerungsgräben im Booser Ried mit Moorboden zu verfüllen. Dadurch soll Grundwasser und auch Regenwasser länger in den Flächen zurückgehalten und der Abbau des Torfbodens verlangsamt werden beziehungsweise zum Erliegen kommen.
Weidengebüsche wurden auf den Flächen bereits entfernt, denn naturnahe Moore sind weitgehend frei von Gehölzen. Dadurch hat sich ein offener Bereich gebildet, der künftig so gemäht wird, dass sich verschiedene Arten, die auf Nasswiesen und in Mooren leben, wieder ansiedeln können. Der offene Charakter und der feuchte bis nasse Untergrund sind entscheidend für das Vorkommen von „Moorspezialisten“, so die Naturschutzbehörde. Die Experten hoffen, dass sich bald wieder Sumpfschrecken und Bekassine auf den Naturschutzflächen befinden. Realisiert werden die Maßnahmen vom Landschaftspflegeverband Unterallgäu.
Die zu verfüllenden Gräben liegen im Zentrum der Landkreisflächen. Auswirkungen auf Nachbarareale sind damit laut Naturschutzbehörde ausgeschlossen. Spaziergänger, die sich wundern, dass die Flächen im Frühjahr kahl sind, sollten wissen: Bis zum Herbst werden diese wieder grün sein. Je nach Verfügbarkeit werden die offenen Bodenstellen mit artenreichem Saatgut versehen, um die Begrünung zu beschleunigen, teilt die Naturschutzbehörde mit.