Im kommenden Jahr soll die „Moosbacher Kreuzung“ zwischen Ottobeuren und Benningen umgebaut und damit ein Unfallschwerpunkt im Landkreis deutlich entschärft werden: Aus der Kreuzung soll nach Meinung der Unfallkommission ein so genannter Rechtsversatz werden. Der Bau eines Kreisverkehrs ist laut den Straßenbauexperten des Staatlichen Bauamts an dieser Stelle nicht die richtige Lösung, weil dies hier zu gefährlich wäre. Bis zur Verwirklichung der Baumaßnahme sollen Querfräsungen in den Zufahrtsstraßen und zusätzliche Hinweisschilder als Sofortmaßnahmen für mehr Sicherheit sorgen. Dies hat ein Ortstermin des Landratsamts mit Vertretern des Staatlichen Bauamts und der Polizei jetzt ergeben.
„Die Moosbacher Kreuzung ist ein Unfallschwerpunkt im Landkreis. Wir wollen hier keine weiteren tragischen Unfälle mehr erleben“, betonte Landrat Hans-Joachim Weirather beim Ortstermin. Neben dem natürlichen Bewuchs hätten die ganzjährig aufgestellten Zäune, die die Autofahrer an den Stoppschildern auch wirklich zum Halten bringen sollen, die Zahl der Unfälle bereits verringert, so Dietmar Birk vom Staatlichen Bauamt. Dies zeige die Unfallstatistik. Neue Quer-Fräsungen in der Fahrbahn sollen den Verkehr, der auf die vorfahrtsberechtigte Staatsstraße St 2013 zufährt, nun weiter verlangsamen. Hinweisschilder sollen darüber hinaus auf die Gefahrenzone aufmerksam machen. Kreisbauhof und Staatliches Bauamt werden diese Sofortmaßnahmen jetzt realisieren.
Stehen Planung, Finanzierung und notwendiger Grunderwerb, dann soll die Kreuzung im kommenden Jahr umgebaut werden. Geplant ist dann ein so genannter Rechtsversatz anstelle der Kreuzung. Dies hat zur Folge, dass zum Beispiel ein Autofahrer, der von Hawangen nach Lachen fahren möchte, zunächst rechts in die Staatsstraße einbiegt und dann auf eine Linksabbiegespur wechselt. Auf diese Weise muss der Autofahrer nicht mehr wie bisher den Verkehr aus beiden Richtungen im Auge behalten, sondern jeweils nur eine Spur. Weiterer Vorteil dieses Umbaus: Die Kreuzung kann nicht mehr „übersehen“ und ohne Stopp überfahren werden - was in der Vergangenheit laut Polizei immer wieder die Ursache der schweren Unfälle war.
Dem Umbau der Moosbacher Kreuzung in einen Kreisverkehr, wie dies in der Vergangenheit von verschiedenen Seiten gefordert wurde, stehen sowohl die Straßenbauexperten des Staatlichen Bauamts als auch die Fachleute der Obersten Baubehörde äußerst skeptisch gegenüber. „Aus unserer Erfahrung heraus befürchten wir, dass ein Kreisverkehr an dieser Stelle aufgrund der zügigen Straßenführung nicht beziehungsweise nicht rechtzeitig wahrgenommen würde und somit neues Gefahrenpotenzial entstehen würde“, so Josef Merk vom Staatlichen Bauamt Kempten. Außerdem spreche die sehr unterschiedliche Verkehrsbelastung der kreuzenden Kreisstraße zur Staatsstraße gegen einen Kreisverkehr.
Mit dem Umbau der gefährlichen Kreuzung solle nicht lange gewartet werden, betonte Landrat Weirather. Mit Hilfe des Staatlichen Bauamtes und des Tiefbauamtes des Landkreises soll der Bau schnellstmöglich geplant und realisiert werden. Die Experten rechnen mit Kosten in Höhe von rund 250.000 Euro. In den kommenden Wochen werden sich die zuständigen Kreisgremien damit befassen.