Das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Unterallgäu wäre nur ein theoretisches Konstrukt, wenn dahinter nicht zahlreiche Menschen stünden, die mitarbeiten. Um diese Menschen zu motivieren und zu unterstützen, finden im Unterallgäu regelmäßig Fortbildungen und Netzwerktreffen statt. Kürzlich kamen 32 engagierte Bürger zu einem Grundlagenseminar für Seniorenvertretungen ins Landratsamt Unterallgäu, ein Angebot der Seniorenakademie Bayern.
„Seniorenbeauftragte und Seniorenbeiräte sind wichtige Multiplikatoren in der Umsetzung des Seniorenkonzepts. Sie tragen die Seniorenarbeit in die Gemeinden“, betonte Hubert Plepla, Koordinator des Seniorenkonzepts am Landratsamt Unterallgäu, zur Begrüßung.
Die Referenten der Seniorenakademie, Ruth Burchard und Herbert Blüml, hatten Impulsreferate vorbereitet. Blüml informierte zunächst über den demografischen Wandel und über Probleme, die sich daraus ergeben, etwa die Altersarmut. Zudem erläuterte er die unterschiedlichen Formen von Seniorenvertretungen. Diese fungieren unabhängig und ehrenamtlich und haben zum Ziel, die gesellschaftliche Teilhabe der älteren Bürger zu stärken und zu sichern, indem sie beispielsweise deren Bedürfnisse, Probleme und Wünsche in die politischen Gremien transportieren.
Blüml klärte auch über die rechtlichen Rahmenbedingungen auf. Er machte deutlich, dass es keine Pflichtaufgabe der Kommune sei, eine Seniorenvertretung einzurichten. Aber sie dürfe diese finanziell unterstützen. Blüml, der als Referent selbst ehrenamtlich tätig ist, konnte den Teilnehmern viele praxisnahe Tipps im Umgang mit Behörden und Politikern geben. In Kleingruppen stiegen die Teilnehmer dann tiefer ins Thema ein. Dabei wurden mögliche Handlungsfelder in der lokalen Seniorenarbeit besprochen. Darauf aufbauend erarbeiteten die Teilnehmer eine Bedarfsanalyse für die eigene Kommune.
Über die Seniorenakademie
Das Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration hat die Seniorenakademie gegründet und unterstützt diese auch finanziell. Kooperationspartner ist die Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB). Die Seniorenakademie hat keine eigenen Räume. Die Referenten kommen nach ganz Bayern, um Akteure in der Seniorenarbeit zu schulen. Die Schulungsräume stellen Kommunen oder Verbände zur Verfügung.