Durchschnittlich 469 Kilogramm Abfall hat jeder Unterallgäuer im vergangenen Jahr produziert. Aber nicht die ganzen 469 Kilogramm sind auch wirklich Abfall, der dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird, wie Anton Bauer sagt. Etwa drei Viertel davon sind laut dem Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft im Landratsamt beispielsweise viel zu wertvoll, um einfach mit dem Restmüll verbrannt zu werden. Dazu gehören auch Dinge wie das alte Friteusenfett, die ausgelesene Zeitung oder das alte Handy. Sie alle können wiederverwertet werden - ob als Biosprit, als neues Zeitungspapier oder in neuen Elektrogeräten. Einzige Voraussetzung dafür: Sie müssen auf einem Wertstoffhof anstatt in der Mülltonne landen.
Im Jahr 2010 lag die so genannte Verwertungsquote, also der prozentuale Anteil des Hausmülls, der wiederverwertet wurde, im Unterallgäu bei 73,48 Prozent. Damit liegt der Landkreis etwas über dem bayerischen Schnitt von 71,3 Prozent. „Das kann sich sehen lassen“, sagt Bauer. Er hält eine konsequente Mülltrennung in Restmüll und Wertstoffe aus mehreren Gründen für sehr wichtig. Der wichtigste Grund ist seiner Meinung nach, dass durch die Wiederverwertung wichtige Rohstoff-Ressourcen geschont werden. „Es kann nicht sein, dass wenige Generationen in kürzester Zeit den Großteil der vorhandenen Rohstoffe aufbrauchen“, sagt er. Eine indianische Weisheit bringe dies am besten auf den Punkt: „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.“ Er ist davon überzeugt, dass jeder einzelne durch konsequente Mülltrennung seinen Beitrag zum Wohl der Umwelt und der kommenden Generationen leisten kann.
Dies erläutert er an einem praktischen Beispiel: Um ein Handy herzustellen, werden laut Bauer beispielsweise rund 60 verschiedene Rohstoffe benötigt, unter anderem Gold, Kupfer, Tantal oder Indium. Hat ein Handy seinen Dienst getan, sollte es deshalb unbedingt beim Wertstoffhof abgegeben werden. So können diese Stoffe recycelt werden und später in einem neuen Produkt zum Einsatz kommen.
Aber nicht immer ist die Mülltrennung im Alltag ganz so einfach: Wohin zum Beispiel mit abgelaufenen Medikamenten, was tun mit altem Speisefett und wie entsorgt man Kaffeekapseln aus Aluminium richtig? Diese Fragen wird in den kommenden Wochen eine neue Serie beantworten: Einmal wöchentlich gibt die Abfallwirtschaftsberatung des Landkreises dabei mit dem „Abfalltipp der Woche“ ganz praktische Hinweise zur richtigen Mülltrennung.
Alle Abfalltipps der Woche finden Sie bei uns im Internet unter <link _blank>www.unterallgaeu.de/abfalltipps. Viele Informationen rund um die Abfallentsorgung finden Sie auf <link _blank>diesen Seiten unseres Internetauftritts.