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Neues Konzept der Mittelschulen vorgestellt

Neues Konzept der Mittelschulen vorgestellt

Von: Staatliche Schulämter/sdo

Foto: Sulamith - Fotolia.com

Welche Veränderungen stehen den Hauptschulen auch im Unterallgäu bevor? Welche Schritte sind geplant, damit aus ihnen Mittelschulen werden können? Wie profitieren die Schüler von dem neuen Angebot? Und welche Voraussetzungen müssen Schulleitungen und Gemeinden schaffen, damit das neue Konzept im Schuljahr 2010/11 umgesetzt werden kann? Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß und Landrat Hans-Joachim Weirather haben die Bürgermeister der Unterallgäuer Gemeinden jetzt im Landratsamt über die Weiterentwicklung der Hauptschule zur Mittelschule informiert.

„Unser Anliegen ist es, eine qualitätsvolle Ausbildung der Schüler trotz sinkender Schülerzahlen im ländlichen Raum wohnortnah zu erhalten“, betonte die Schulamtsdirektorin. „Wenn es gelingt, mit der Mittelschule auch kleine Hauptschulstandorte zu sichern, unterstütze ich dieses Konzept uneingeschränkt“, so Landrat Weirather. „Einige Probleme der Hauptschulen in Bayern sind meiner Meinung nach aber beispielsweise durch die Einführung der sechsstufigen Realschule hausgemacht.“

Folgendes ist nun geplant: Ab dem Schuljahr 2010/11 soll an den neuen Mittelschulen die Berufsorientierung mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Technik und Soziales eine deutlich größere Rolle spielen als bisher. Gleichzeitig soll die Allgemeinbildung durch eine begabungsgerechte Förderung ebenso weiter verbessert werden wie die soziale Kompetenz der Schüler. Neu ist dann die Möglichkeit, neben Regelabschluss, Quali und Mittelschulabschluss (M-Zweig) einen so genannten „Praxisklassen-Abschluss“ zu machen. Da eine einzelne Schule im Landkreis dieses umfassende Angebot laut der Schulamtsdirektorin aber nur schwer umsetzen kann, könnten sich künftig mehrere von ihnen zu einem Schulverbund zusammenschließen - in dem an jedem Standort unterschiedliche schulische Schwerpunkte gebildet werden. So kann laut Fuß jeder einzelne Schulstandort trotz sinkender Schülerzahlen erhalten werden. Welche Schulen sich zusammenschließen, entscheiden Gemeinden und Schulleitungen. Sie seien in den nächsten Monaten dazu aufgerufen, Kooperationsvereinbarungen zu treffen.

Aber wie wirkt sich die Einführung der Mittelschule auf den Alltag der Schüler aus? Für Fünft- und Sechstklässler ändert sich laut der Schulamtsdirektorin zunächst nicht viel. Ab der siebten Klasse seien dann berufsorientierte Spezialisierungen möglich. Bietet die eigene Schule einen berufsorientierenden Zweig selbst nicht an, so werden die Schüler für diese speziellen Stunden in die Partnerschule gebracht. Abgesehen davon werden sie an ihrer eigenen Schule unterrichtet.

Beim Informationsabend brachten die Bürgermeister ihre Bedenken über die Auswirkungen auf die Schülerbeförderung zum Ausdruck. „Zweifellos wird es hierfür zu einem Mehraufwand kommen“, so Weirather. Wie die Kosten zwischen dem Freistaat Bayern und den Schulaufwandsträgern verteilt werden, sei derzeit noch offen, wie Kultusstaatssekretär Marcel Huber diese Woche vor den bayerischen Landräten betont habe.

In den kommenden Monaten sind nun im Unterallgäu verschiedene Gespräche mit allen Betroffenen - also neben Bürgermeistern und Schulleitungen zum Beispiel auch mit den Elternbeiratsvorsitzenden - geplant. Im Frühjahr findet schließlich ein „Dialogforum“ statt, bei dem verschiedene Möglichkeiten der Verbundbildung vorgestellt und erörtert werden sollen. „Unsere Schüler sollen stark gemacht werden für den Beruf und für das Leben. Daran arbeiten wir gemeinsam“, so Fuß.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 03.07.2024