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Noroviren wieder auf dem Vormarsch

Noroviren wieder auf dem Vormarsch

Von: Gesundheitsamt/sdo

Häufiges Händewaschen ist wichtig, um die Verbreitung von Viren zu vermeiden. Foto: yummy/fotolia.com

Die Zahl der Menschen, die am durch Noroviren ausgelösten Brechdurchfall erkranken, steigt im Unterallgäu - wie auch im gesamten Freistaat Bayern - derzeit stark an. Dr. Christian Hellmich vom Unterallgäuer Gesundheitsamt rät deshalb, in diesen Tagen und Wochen nochmals verstärkt auf die Hygiene zu achten. Wer erkrankt ist, sollte auf jeden Fall zuhause bleiben.

 

Welche Symptome treten bei einer Infektion mit Noroviren auf?

Dr. Hellmich: „Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch Übelkeit, schwallartiges Erbrechen und Durchfall. Auftreten können aber auch Bauchkrämpfe, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Eine Infektion mit Noroviren ist für den Einzelnen wegen des akuten Brech-Durchfalls höchst unangenehm, aber meist nach wenigen Tagen überstanden. Allerdings besteht die Ansteckungsgefahr bis zu 48 Stunden nach Abklingen der Symptome.“

Was sollte man tun, wenn der Verdacht auf eine Infektion besteht?

Dr. Hellmich: „Wichtig ist es, eine weitere Verbreitung der Viren zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Norovirusinfektion in Schulen, Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen müssen Kinder und Jugendliche mit Symptomen deshalb umgehend von Angehörigen abgeholt werden. Außerdem sollte man Erbrochenes mit einem Einmalwischlappen entfernen und die verschmutzte Fläche gründlich reinigen - am besten mit einem sauren oder alkalischen Haushaltsreiniger. Diese Reiniger erkennt man daran, dass in der Produktbeschreibung der Hinweis „enthält organische Säuren oder Laugen“ zu lesen ist. Beim Reinigen sollte man gerade auch die Türklinken nicht vergessen, über diese können sich die Noroviren leicht verbreiten. Sich selbst sollte man beim Putzen durch Gummi-Haushaltshandschuhe schützen.“

Was kann man sonst tun, um eine Ansteckung zu vermeiden?

Dr. Hellmich: „Vor allem Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Altenheime, aber auch alle anderen öffentlichen Einrichtungen mit viel Kundenverkehr sollten jetzt verstärkt darauf achten, ihre Hygienemaßnahmen auf hohem Niveau zu halten. Wer erkrankt, sollte unbedingt daheim bleiben und auf Besuche verzichten, solange Symptome des Brechdurchfalls auftreten. Auch sollte man selbst bei leichtem Durchfall und leichter Übelkeit derzeit unbedingt davon absehen, Patienten im Krankenhaus oder Bewohner eines Seniorenheims zu besuchen. Diese verkraften eine Infektion ungleich schwieriger.“

 

Kurzinformation Noroviren

Noroviren sind hochinfektiös: Schon eine minimale Infektionsdosis von zehn bis 100 Viruspartikeln reicht aus, um anzustecken. Virushaltige Aerosole (also zum Beispiel über die Atemluft während des Erbrechens) können leicht zur Kontamination von Toiletten, Waschbecken, Arbeitsoberflächen oder Kleidung führen. Auch über Gegenstände und Oberflächen wie Türklinken und Handläufe sowie über Lebensmittel und Getränke, die mit verunreinigtem Wasser zubereitet wurden, kann eine Ansteckung erfolgen. Dies erklärt die sehr rasche Ausbreitung von Norovirusinfektionen in Gemeinschaftseinrichtungen mit hohen Erkrankungszahlen. Deshalb sollten erkrankte Personen auch auf keinen Fall Nahrung zubereiten. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit dauert es in der Regel 24 bis 48 Stunden. Die Krankheit dauert meist nur einen bis drei Tage; auch symptomarme Verläufe sind möglich. Personen sind insbesondere während der akuten Phase und bis zu 48 Stunden nach Abklingen der Symptome ansteckungsfähig und scheiden die Viren bis zu 14 Tage über den Stuhlgang aus.

 

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Inhalt zuletzt aktualisiert am: 03.07.2024