Mit dem Rollator, mit Krücken, mit dem Kinderwagen, mit Seh- oder Höreinschränkungen, mit psychischen Erkrankungen - jede und jeder soll ohne Probleme ins Landratsamt Unterallgäu gelangen. „Wir wollen mit einem veränderten Blick auf unser Haus schauen.“ Deshalb trafen sich Landrat Alex Eder und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts mit Mitgliedern des Inklusionsbeirats und mit Menschen mit Behinderung zu einer Begehung des Amtsgebäudes an der Bad Wörishofer Straße. „In der Regel ist uns das Thema Barrierefreiheit sehr bewusst“, sagte Eder. Aber manche Barriere übersehe man im Alltag dann doch. So wurden bei der Begehung kleine Schwellen, steile Rampen, unübersichtliche Informationstafeln und fehlende Orientierungshilfen thematisiert. Einige der Anregungen lassen sich laut Eder leicht umsetzen, andere können erst im Zuge größerer Umbauarbeiten angegangen werden.
Zum Beispiel wies der Inklusionsbeirat auf die derzeit schwierige Parksituation hin: Aufgrund der Baustelle sind momentan die Behindertenparkplätze am Landratsamt gesperrt - die vorübergehend dafür ausgewiesenen Parkflächen sind jedoch zu eng und sollen jetzt verbreitert werden. Menschen mit Behinderung sollen außerdem künftig zum für sie besser geeigneten Eingang in der Hallstattstraße gelotst werden. Mittelfristig soll dieser Eingang weiter verbessert werden, zum Beispiel Unebenheiten entfernt werden und Leitlinien am Boden angebracht werden, die die Orientierung erleichtern.
„Wir wollen Schritt für Schritt die Anregungen umsetzen“, stellte Landrat Eder in Aussicht. Marianne Mayer, Vorsitzende des Inklusionsbeirats, gab außerdem zu bedenken: „Wichtig ist, wenn etwas neu gebaut wird, auf Barrierefreiheit zu achten - denn Nachrüsten ist oft deutlich teurer.“ Hier stehe der Inklusionsbeirat gerne beratend zur Seite.