DRUCKEN
Quartierskonzepte im Unterallgäu bauen auf Förderung

Quartierskonzepte im Unterallgäu bauen auf Förderung

Von: PS

Rege tauschten sich die Vertreter jener Unterallgäuer Gemeinden aus, die derzeit ein Quartierskonzept entwickeln. Eingeladen zu diesem Treffen hatte Hubert Plepla, der die Umsetzung des Seniorenkonzepts im Landkreis Unterallgäu koordiniert (rechts im Bi
Sie kümmern sich - dank Förderzusagen des ZBFS und des DHW - hauptamtlich um die Entwicklung von Quartierskonzepten und die Belange von Senioren (von links): Quartiersmanagerin Maxi Weiss (Wolfertschwenden), Quartiersmanagerin Evi Uhl (Erkheim) und Mari

Stadtviertel oder Dörfer seniorengerecht zu gestalten und dort Angebote zu schaffen, damit ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben können - das ist Ziel eines Quartierskonzepts. Die Entwicklung eines solchen Konzeptes ist mit viel ehrenamtlichem Engagement verbunden. Das wurde bei einem Treffen deutlich, zu dem Beteiligte aus all den Unterallgäuer Gemeinden kamen, die sich an der Quartiersentwicklung beteiligen. Die altersgerechte Quartiersentwicklung ist ein Projekt des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts des Landkreises Unterallgäu. Derzeit unterstützt der Landkreis sechs Gemeinden inhaltlich und finanziell.

Die gute Nachricht: Die Gemeinden Mindelheim, Erkheim und Wolfertschwenden erhielten jetzt auch Förderzusagen vom Sozialministerium/Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) und vom Deutschen Hilfswerk (DHW) und konnten so jeweils ein Teilzeitstelle für eine Quartiersmanagerin sowie in Mindelheim außerdem eine Teilzeitstelle zur Koordination der Seniorenarbeit schaffen. Insgesamt liegt die Fördersumme bei rund 258.000 Euro. Trotzdem müssen auch die Gemeinden Geld investieren: Sie zahlen mindestens zehn Prozent der geförderten Stellen.

In diesen drei Gemeinden ist der Prozess der Quartiersentwicklung schon fortgeschritten und es starteten bereits mehrere konkrete Projekte. Zum Beispiel wird in Wolfertschwenden gerade eine Nachbarschaftshilfe aufgebaut; in Erkheim entsteht ein altersgerechtes Wohnprojekt; in Mindelheim sorgt ein Mobilitätspass dafür, dass Senioren auch noch von A nach B kommen, wenn sie sich nicht mehr selbst hinters Steuer setzen wollen.

Die Gemeinden, die erst seit einigen Monaten dabei sind - Lautrach, Ettringen und Ottobeuren - konnten also bei dem Treffen besonders von den Berichten der erfahrenen Kommunen profitieren. Hubert Plepla, der die Umsetzung des Seniorenkonzepts im Unterallgäu koordiniert, moderierte die Veranstaltung. Mit dabei war auch Ute Werner von der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA). Zusammen mit Sabine Wenng (AfA) unterstützt sie die Entwicklung von Quartierskonzepten im Unterallgäu. Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) übernimmt die wissenschaftliche Begleitung. Die dazu bereits erstellten Berichte sind auf der Homepage des Landratsamtes unter <link internal link in current>www.unterallgaeu/seniorenkonzept abrufbar.

Am Beginn einer Quartiersentwicklung steht immer eine Analyse: Was brauchen die Senioren vor Ort? Hier zeigten die Erfahrungen sowie die KDA-Auswertung: Politiker und Experten sehen oft an anderer Stelle Handlungsbedarf, wie die Betroffenen selbst. Außerdem ging es um die Frage, wie die Bürger zum Mitmachen bewegt werden können. Schließlich sollen Arbeitsgruppen zu einzelnen Handlungsfeldern gebildet werden. Die ersten Treffen dieser Arbeitsgruppen begleitet die AfA. Doch wie bleibt die Motivation darüber hinaus erhalten? Hier wurde deutlich: Die dank der Förderung eingestellten Quartiersmanager leisten wertvolle Arbeit, um den Prozess am Laufen zu halten und die Arbeitsgruppen zu koordinieren. Darüber hinaus beschrieben die Anwesenden die Begleitung und Unterstützung der Koordinationsstelle Seniorenkonzept des Landkreis Unterallgäu als sehr hilfreich.

Für manche Projekte brauchen die Beteiligten einen langen Atem. „Zum Beispiel wird ein Wohnprojekt nicht von heute auf morgen umgesetzt“, so Plepla. Hier konnten die Teilnehmer aus Erkheim berichten, wie es dazu kam, dass nun auf dem alten Molkerei-Areal ein Wohn-, Beratungs- und Begegnungszentrum entsteht.

Schließlich tauchte die Frage auf, wie es weitergeht, wenn der Förderzeitraum ausläuft. Neben sehr positiven Signalen aus den jeweiligen Kommunen hoffen die Beteiligten auch auf weitere Unterstützung des Sozialministeriums. Schließlich solle die Quartiersentwicklung ein fortlaufender Prozess werden, machte Plepla deutlich.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 09.10.2024