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Riesenbärenklau: Tipps zur Bekämpfung

Riesenbärenklau: Tipps zur Bekämpfung

Von: 32/42/PS

Bei einem Aktionstag an der Günz zwischen Hawangen und Westerheim erfuhren die Teilnehmer, wie man den Riesenbärenklau richtig bekämpft. Foto: Armin Rieg/Wasserwirtschaftsamt Kempten
Charakteristisch für den Riesenbärenklau sind seine Größe und seine großen weißen Blüten-Dolden. Foto: Markus Orf/Landratsamt Unterallgäu

Er verdrängt die heimische Vegetation und kann bei Berührung schwere Hautschäden hervorrufen: Der Riesenbärenklau. Deshalb haben das Wasserwirtschaftsamt Kempten und das Landratsamt Unterallgäu jetzt einen Aktionstag zur Bekämpfung der Pflanze veranstaltet. Dabei bekamen Mitarbeiter von Gemeinden und Wasserwirtschaftsamt, Straßenbaufachleute sowie freiwillige Helfer von Naturschutzverbänden viele Tipps, wie man richtig gegen die bis zu vier Meter hohe Staude vorgeht. Im Anschluss entfernte das Wasserwirtschaftsamt den Riesenbärenklau entlang der Günz zwischen Hawangen und Westerheim, wo laut Bernd Nothelfer, Fachreferent für Naturschutz am Landratsamt, einige größere Kolonien entstanden sind.

„Der Riesenbärenklau, der im 19. Jahrhundert als Zierpflanze aus dem Kaukasus nach Europa kam, breitet sich wie in ganz Deutschland auch im Unterallgäu immer stärker aus“, sagt Nothelfer. Da die Staude heimische Pflanzen verdränge, müsse sie gerade an ökologisch bedeutsamen Bereichen wie der Günz unbedingt bekämpft werden. Darüber hinaus ist der Riesenbärenklau gesundheitsgefährdend, wie Dr. Wolfgang Glasmann, Leiter des Gesundheitsamts, betont. Im vergangenen Jahr mussten Unterallgäuer Kinder, die mit dem Saft der Pflanze in Kontakt gekommen waren, mit schweren Hautschäden im Krankenhaus behandelt werden. Beim Umgang mit der Pflanze raten Nothelfer und Glasmann deshalb dazu, folgendes zu beachten:

  • Kinder von der Pflanze fernhalten und die Staude nicht ungeschützt berühren.
  • Mit der Bekämpfung des Riesenbärenklaus am besten jetzt, vor der Blütezeit, beginnen.
  • Zum Entfernen der Pflanze Haut vollständig, möglichst mit Wasser abweisender Kleidung, bedecken und auch Handschuhe und eine Schutzbrille nicht vergessen.
  • Arbeiten am besten bei bedecktem Himmel oder am Abend durchführen. Dann ist die Sonnenstrahlung geringer und das Risiko niedriger, dass der Pflanzensaft mit Licht reagiert und die Haut reizt. Für den Fall, dass man trotz Schutzkleidung etwas davon abbekommt, die betroffene Haustelle mit viel Wasser abspülen und mehrere Tage vor Sonnenlicht schützen.
  • Um spritzenden Pflanzensaft zu vermeiden, sollte man die Pflanze nicht mit der Motorsense abmähen. Am besten nimmt man den Spaten zur Hand und sticht den oberen Teil der Wurzel, den „Vegetationskegel“, etwa 15 Zentimeter unter der Erdoberfläche ab.
  • Die abgetrennte Wurzel und eventuelle Blüten- und Samenstände über die Restmülltonne entsorgen oder verbrennen. Der untere Wurzelteil verrottet im Boden.

 

Fakten zum Riesenbärenklau

  • Aussehen: Der Riesenbärenklau wird zwei bis vier Meter hoch und hat bis zu 50 Zentimeter große weiße Blüten-Dolden. Blütezeit ist ab Juli. Charakteristisch sind auch die mehrteiligen großen Blätter sowie der kräftige, rotgesprenkelte und behaarte Stängel.
  • Vorkommen: Die Pflanze wächst an Straßenrändern, Bahnlinien und Gewässern, auf Waldlichtungen und brachliegenden Flächen sowie in Parks oder in Gärten.
  • Vermehrung: Die Staude vermehrt sich über ihre zahlreichen Samen, die vor allem über Gewässer oder den Verkehr (Luftzug) verbreitet werden. Ausgewachsene Pflanzen können bis zu 50.000 Samen tragen, die bis zu sieben Jahre keimfähig sind.
  • Gefahr: Der Riesenbärenklau vermehrt sich rasch. Er verdrängt die heimische Vegetation und ist giftig. Der Saft der Pflanze wirkt in Kombination mit Sonnenlicht stark hautreizend und kann Rötungen, Juckreiz, Blasen oder schwer heilende Verbrennungserscheinungen hervorrufen.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024