Auf kürzere Wartezeiten dürfen sich zum Fahrplanwechsel im Dezember etliche Mindelheimer Schüler freuen: So sprach sich der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch dafür aus, den Fahrplan auf drei Linien um ein Angebot um 15.20 Uhr zu erweitern. Dies geht auf Empfehlungen aus dem ÖPNV-Gutachten zur Optimierung des Schülerverkehrs im Landkreis Unterallgäu zurück, die Gutachter jetzt den Kreisräten vorstellten. Daneben ging es im Kreisausschuss um verschiedene Straßenbauprojekte, aber auch um die Frage, wer in Zukunft für Unterhalt und anfallende Arbeiten an der B18 zwischen Erkheim und Türkheim aufkommt.

• Verbesserungen im Schülerverkehr: Nachdem das ÖPNV-Gutachten in einem ersten Schritt rund 600 Schülern im westlichen Landkreis bereits eine Wartezeit-Ersparnis von insgesamt rund 46.000 Stunden im Jahr gebracht hatte, wurde dem Kreisausschuss jetzt der zweite Teil der Ergebnisse präsentiert. Im östlichen Landkreis, so das Fazit der Experten, entspricht die Schülerbeförderung am Morgen bereits nahezu vollständig den gewünschten Kriterien. Verbesserungen seien vor allem am Nachmittag möglich: So empfahlen sie, auf der Linie 819 Mindelheim-Krumbach, der Linie 921 Mindelheim-Babenhausen und der Linie 951 Mindelheim-Ottobeuren den Fahrplan jeweils um ein Angebot um 15.20 Uhr zu erweitern. Dadurch bleiben über 130 Schülern insgesamt über 23.000 Stunden Wartezeit erspart. Der Kreisausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, diese Empfehlungen (die mit Kosten in Höhe von insgesamt rund 45.800 Euro verbunden sind) zum Fahrplanwechsel im Dezember umzusetzen. Bereits zum neuen Schuljahr hatte es Verbesserungen gegeben, die für den Landkreis kostenneutral waren. Dadurch wurden bereits fast 10.000 Stunden Wartezeit für rund 70 Schüler eingespart. An mehreren Stellen - unter anderem im Illerwinkel und auf der Linie zwischen Babenhausen und Mindelheim - soll weiterhin nach Möglichkeiten gesucht werden, die Wartezeiten für die Schüler zu verringern. Auch in Zukunft sei es selbstverständlich laufend notwendig, die Schülerbeförderung an die Anforderungen anzupassen und nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen, betonte Landrat Hans-Joachim Weirather.
• Künftige Zuständigkeiten für die Bundesstraße B18 zwischen Erkheim und Türkheim: Der Bund beabsichtige, die B18 zwischen Erkheim und Türkheim auf einer Länge von rund 23 Kilometern und die Staatsstraße 2513 auf einer Länge von rund vier Kilometern zur Kreisstraße abzustufen, informierte Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner den Kreisausschuss. Dies würde bedeuten, dass der Landkreis auch für alle anfallenden Kosten auf dem B18-Teilstück sowie der Staatsstraße aufkommen müsste und in Zukunft für ein Straßennetz von insgesamt 342 Kilometern Länge zuständig wäre. Dies lehnte der Kreisausschuss - wie von der Tiefbauverwaltung empfohlen - mehrheitlich ab und sprach sich stattdessen für einen Kompromissvorschlag aus, in den Vereinbarungen der vergangenen Jahre eingearbeitet wurden. Dieser Kompromiss sieht eine Übernahme von insgesamt zwölf der 27 Kilometer als Kreisstraße vor. Der Großteil der B18 würde demnach als Staatsstraße in der Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts verbleiben.
• Unklare Zuschusssituation im Straßenbau: Aktuell sei unklar, ob und welche Fördermittel in den kommenden Jahren für Straßenbauprojekte fließen, informierte Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner den Kreisausschuss. So sprach sich das Gremium zwar jeweils einstimmig für den Ausbau der Ortsdurchfahrten von Dorschhausen und Schnerzhofen sowie für den Ausbau der Kreisstraßen bei Bad Grönenbach und bei Wolfertschwenden aus. Es ist aber vor allem aufgrund der unsicheren Fördersituation dennoch nicht sicher, welche der Maßnahmen im nächsten Jahr verwirklicht werden. Auch wann die Kreuzung in Markt Rettenbach ausgebaut wird, ist deshalb wieder offen.

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