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Seniorenkonzept: Es geht mit Vollgas voran

Seniorenkonzept: Es geht mit Vollgas voran

Von: PS

„Mit Vollgas“ wird laut Hubert Plepla an den Projekten gearbeitet, die im Rahmen des Unterallgäuer Seniorenkonzepts entstanden sind. Plepla, der das Seniorenkonzept am Landratsamt koordiniert, gab dem Kreistag jetzt einen ausführlichen Überblick über den aktuellen Stand der Projekte. So sind inzwischen einige Projekte ausgearbeitet und gehen in die Umsetzungsphase. Zum Beispiel ist eine Übersicht über präventive Bewegungsangebote in der Region fertig und demnächst werden Wohnberater für ältere Menschen ausgebildet.

Ziel des Seniorenkonzepts ist es, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass man auch im Alter zu Hause wohnen bleiben kann. „Wir möchten, dass unsere Bürger mitten unter uns alt werden können“, sagte Plepla. Voraussetzung dafür  kann unter anderem eine barrierefreie Wohnung sein. Hilfe zu diesem Thema bieten künftig speziell geschulte Wohnberater an, wie Plepla informierte. Einer der Berater werde darüber hinaus dabei mithelfen, das seniorengerechte Wohnangebot im Unterallgäu weiterzuentwickeln und die Gemeinden beim Aufbau entsprechender Angebote unterstützen.

Damit zum Beispiel Hausärzte oder ambulante Dienste auf Bewegungsangebote vor Ort aufmerksam machen können und es so frühzeitig zur Prävention kommt, gibt es laut Plepla nun eine Übersicht über Bewegungsangebote von Vereinen. Erstellt wurde diese vom Kreisverband Unterallgäu des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) und dem Kneipp-Bund.

Darüber hinaus hat Plepla eine Übersicht mit guten Beispielen aus der Unterallgäuer Seniorenarbeit samt den jeweiligen Ansprechpartnern zusammengestellt. Die guten Beispiele sollen Ideen liefern und zu weiteren Projekten anregen. „Das Seniorenkonzept soll praxisnah gestaltet werden. Deshalb ist es wichtig, voneinander zu lernen“, so der Koordinator des Seniorenkonzepts.

Neben den zusätzlichen Strukturen, die im Rahmen des Seniorenkonzepts gemeinsam mit Bürgern, Fachleuten, Organisationen, den Unterallgäuer Gemeinden oder auch der Stadt Memmingen geschaffen werden, gibt es im Unterallgäu eine gute pflegerische Infrastruktur, so Plepla. „Wir sind gut aufgestellt und bereit ausgerichtet.“ Insbesondere wies Plepla darauf hin, dass sich die Zahl der Tagespflegeplätze in den vergangenen Jahren verfünffacht habe. Damit könnten pflegende Angehörige zunehmend entlastet werden.

 

Info: Die Liste mit präventiven Bewegungsangeboten in der Region sowie die Übersicht über gute Beispiele aus der Unterallgäuer Seniorenarbeit kann <link _blank>hier bei uns im Internet heruntergeladen werden. Hier gibt es auch viele weitere Informationen zum Seniorenkonzept und den Projekten.

 

Die Projekte im Kurzüberblick:

  • Bürger unterstützen Senioren „BuS“: Durch diese neue Form der Nachbarschaftshilfe soll älteren Menschen der Alltag im eigenen Zuhause erleichtert werden – ob es um kleine Gartenarbeiten, Fahrdienste oder etwa Hilfe bei der Wertstoffentsorgung geht. Das Kolping-Bildungswerk, das das Projekt koordiniert, sucht derzeit nach Pilotgemeinden. Der Landkreis übernimmt die Anschubfinanzierung.
  • Fit für das Ehrenamt: Menschen, die sich in der Seniorenarbeit engagieren, werden in Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur Schaffenslust durch Schulungen unterstützt. Die Schulungen finden im Oktober und Dezember in Bad Wörishofen und Babenhausen statt.
  • Beratung zur Wohnraumanpassung: Für alle, die im Alter daheim wohnen bleiben möchten, ist Barrierefreiheit ein wichtiges Thema. Als Ansprechpartner für Fragen rund ums altersgerechte Wohnen gibt es künftig sogenannte Wohnraumberater.
  • Früher Zugang zum sozialen Hilfesystem: Mitarbeiter von Rettungsdiensten oder ambulanten Pflegediensten werden in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz, Kreisverband Unterallgäu, für Problemsituationen von Senioren sensibilisiert. In die Schulungen werden auch die Seniorenbeauftragten eingebunden.
  • Aufbau von offenen Mittagstischen in den Gemeinden: Es gibt eine Empfehlung für die Gemeinden, einen offenen Mittagstisch anzubieten und damit Treffpunkte zu schaffen. Überlegungen gibt es hierzu bereits in Heimertingen.
  • Bewusstseinsbildung für Prävention: Damit zum Beispiel Hausärzte oder ambulante Dienste auf Bewegungsangebote vor Ort aufmerksam machen können, haben der Kreisverband Unterallgäu des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) und der Kneipp-Bund eine Übersicht über präventive (Sport-) Angebote von Vereinen erstellt. Daneben organisieren die Kreiskliniken Unterallgäu eine Vortragsreihe zum Thema Prävention.
  • Quartiersentwicklung in den Gemeinden: Durch ein Quartierskonzept wird eine Gemeinde, ein Dorf oder ein Stadtviertel so gestaltet, dass auch ältere Menschen und Menschen mit Unterstützungsbedarf in ihrem vertrauten Wohnumfeld bleiben können. Hierfür sollen möglichst viele altersgerechte Wohnangebote sowie soziale Angebote und Unterstützungsangebote entstehen.
  • Informationsreihe über psychische Erkrankungen: Durch eine Informationsreihe über Demenzerkrankungen und weitere psychiatrische Erkrankungen im Alter sollen sich möglichste viele Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen. Koordiniert wird dies vom Gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) Memmingen/Unterallgäu.
  • Ambulante gerontopsychiatrische Angebote: In Kooperation mit der ehrenamtlichen Demenzhilfe Memmingen/Unterallgäu sollen im Unterallgäu sogenannte Helferkreise entstehen, die Menschen mit Gedächtnisstörungen helfen und beraten.
  • Netzwerk Altenhilfe und Runde Tische für die Seniorenarbeit: Vernetzung und Austausch, um die Lebensbedingungen von Senioren ständig weiter zu verbessern, stehen im Mittelpunkt dieser beiden Projekte.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 01.10.2024