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Seniorenkonzept: Viel für ältere Menschen erreicht

Seniorenkonzept: Viel für ältere Menschen erreicht

Von: Pressestelle

Viel geschehen ist laut Hubert Plepla, seit das Seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises im Jahr 2009 fertiggestellt wurde. Wie die Umsetzung vorankommt, darüber informierte der Seniorenkonzept-Koordinator jetzt die Mitglieder des Unterallgäuer Kreistags. „Viele Landkreise beneiden uns um den Status, den die Seniorenarbeit im Unterallgäu zwischenzeitlich hat“, betonte Landrat Hans-Joachim Weirather und lobte Pleplas Engagement. Dadurch sei es gelungen, zusammen mit den lokalen Akteuren in den Gemeinden etliche gewinnbringende Projekte aufzubauen, die das Leben im Alter erleichtern. Neben dem Seniorenkonzept ging Plepla auf das Angebot an Pflegeplätzen ein und zog folgendes Fazit: „Wer nicht zuhause wohnen bleiben kann und einen Pflegeplatz  braucht, wird im Unterallgäu einen finden.“

Im Zentrum von Pleplas Vortrag standen insbesondere drei Projekte aus dem Seniorenkonzept: die Einrichtung von runden Tischen, die Quartiersentwicklung und die Gründung eines Netzwerks Altenhilfe. „Die runden Tische nehmen zunehmend Fahrt auf“, sagte der Koordinator. Es gebe diese in immer mehr Gemeinden. Vor kurzem seien in Kronburg, Woringen und Buxheim runde Tische entstanden. Sie sollen ein Forum sein, in dem man sich über die Gestaltung der Seniorenarbeit in der Gemeinde austauschen und diese zukunftsfähig machen kann.

Bei der Quartiersentwicklung geht es darum, einen Ort so zu gestalten, dass auch Menschen mit Unterstützungsbedarf dort möglichst lange wohnen bleiben können. Sieben Kommunen arbeiten laut Plepla inzwischen daran. Wolfertschwenden, Erkheim und Mindelheim waren die ersten drei Gemeinden. Es seien unter anderem soziale Treffpunkte entstanden, Wohnprojekte auf den Weg gebracht und Nachbarschaftshilfen aufgebaut worden, so der Fachmann. Daneben hätten auch die anderen vier Gemeinden - Ettringen, Lautrach, Rammingen und Ottobeuren - ihre Themen gefunden und arbeiteten zielstrebig an verschiedenen Projekten. Dass man mit der Quartiersentwicklung auf dem richtigen Weg sei, zeige eine Befragung: Die Gemeinden hätten diese dabei als sehr gewinnbringend beurteilt.

Ein weiteres großes Projekt war laut Plepla die Gründung des Netzwerks Altenhilfe und seelische Gesundheit. „Ziel des Netzwerks ist es, die Lebensbedingungen aller in Memmingen und im Kreis lebenden Senioren mit Hilfe der in der Region tätigen Akteure zu verbessern.“ Es seien inzwischen acht Arbeitsgruppen gebildet worden - ob zum Thema Demenz, Mobilität, Prävention oder ambulante Hilfen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis Unterallgäu, der Stadt Memmingen, dem Bezirk Schwaben und dem Gemeindepsychiatrischer Verbund Memmingen-Unterallgäu sowie eine Geschäftsordnung regeln die Struktur des Netzwerks und das Zusammenwirken.

Auf welche Resonanz die Projekte aus dem Seniorenkonzept stoßen, erläuterte Plepla auch mit Zahlen. Die Wohnberatung habe seit ihrer Gründung im Jahr 2012 in 270 Fällen beraten, die Schulung „Fit fürs Ehrenamt“ hätten inzwischen 88 Menschen besucht. In vier Gemeinden sei eine Kontaktstelle der Demenzhilfe Allgäu, in sieben Gemeinden seien Nachbarschaftshilfen aufgebaut worden. In engem Austausch stehe er mit den 49 Seniorenbeauftragten der Gemeinden, so Plepla. Bei den regelmäßigen Treffen würden unterschiedlichste Aspekte behandelt von der Hospizarbeit über das Thema Pflegeversicherung bis hin zur Einrichtung von Mittagstischen. Um noch mehr Menschen zu motivieren, mache man gute Beispiele aus dem Unterallgäu bekannt - etwa mit der Verleihung eines Förderpreises, der alle zwei Jahre für vorbildhafte Senioren-Projekte verliehen wird.

Ziel des Seniorenkonzepts ist es, Strukturen zu schaffen, damit die Bürger zuhause alt werden können - so wie sie es sich in einer Befragung gewünscht haben. Dass der Kreis diesem Ziel ein Stück näher gekommen ist, zeigt sich Plepla zufolge an der Zahl der Pflegeplätze. Diese stagniere seit einiger Zeit, seien aber mehr als ausreichend: So gab es im Juni dieses Jahres 1315 Pflegeplätze im Unterallgäu. Davon waren 1191 Plätze belegt und 124 (9,5 Prozent) frei.

Die Pflege im Landkreis

  • Stationäre Pflege: Im Unterallgäu gibt es 1315 stationäre Pflegeplätze in 18 Heimen.
  • Kurzzeitpflege: In nahezu allen Pflegeeinrichtungen sind eingestreute Kurzzeitpflegeplätze vorhanden. 19 solitäre Plätze gibt es außerdem in der Kreisklinik  Mindelheim.
  • Tagespflege: Zudem gibt es 42 solitäre Tagespflegepflegeplätze in vier Einrichtungen sowie weitere eingestreute Tagespflegeplätze in Heimen.
  • Wohngemeinschaften: Ambulant betreute Wohngemeinschaften für Senioren sind in Memmingerberg (elf Plätze), Woringen (acht Plätze) und Erkheim (elf Plätze). In Erkheim gibt es zudem eine Intensivpflege-WG (zwölf Plätze).
  • Pflegedienste, Unterstützung und Beratung: 24 ambulante Pflegedienste sind im Unterallgäu tätig. Es gibt zwei Fachstellen für pflegende Angehörige, eine in Bad Wörishofen und eine in Ottobeuren. Außerdem hat die Demenzhilfe Allgäu drei sogenannte Kontaktstellen eingerichtet, in Bad Wörishofen, in Mindelheim und Erkheim. Eine vierte Kontaktstelle wird demnächst in Ettringen eröffnet.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024