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Seniorenkonzept: Viertel und Dörfer altersgerecht gestalten

Seniorenkonzept: Viertel und Dörfer altersgerecht gestalten

Von: PS

Was ein gutes Quartiersprojekt ausmacht und gelungene Beispiele aus der Praxis zeigt eine Ausstellung im Landratsamt. Diese ist bis 17. Dezember zu sehen. 	Foto: Landratsamt Unterallgäu

Wie kann ein Viertel oder ein Dorf so gestaltet werden, dass auch ältere Menschen dort wohnen bleiben können? Also auch Menschen, die Unterstützung im Alltag brauchen, pflegebedürftig sind oder an Demenz leiden? Um diese Frage ging es jetzt in einer Informationsveranstaltung im Landratsamt Unterallgäu. Wie Fachleute erläuterten, kann die Antwort ein sogenanntes Quartierskonzept sein. Gemeinden, die ein solches Konzept erarbeiten und sich damit für die Zukunft aufstellen wollen, werden von Experten begleitet und vom Landkreis Unterallgäu bezuschusst, erklärte Hubert Plepla vom Landratsamt. Es handelt sich um ein Angebot im Rahmen des Unterallgäuer Seniorenkonzepts.

Unterstützt werden die Gemeinden bei der altersgerechten Gestaltung vom Landkreis Unterallgäu in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Deutscher Altershilfe (KDA) und der Arbeitsgemeinschaft für Sozialplanung und Altersforschung (AfA). Wie die Unterstützung aussieht, was ein Quartierskonzept in der Praxis bedeutet und welche Chancen sich daraus für Gemeinden ergeben, war Inhalt der Informationsveranstaltung, an der viele Bürgermeister und Gemeindevertreter teilnahmen.

Ursula Kremer-Preiß vom KDA führte aus, dass es bei Quartierskonzepten immer um Ganzheitlichkeit gehe, also darum, das gesamte Lebensumfeld zu optimieren. Dazu gehören nach ihren Worten zum Beispiel altersgerechte Wohnangebote, eine geeignete Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Treffs oder sozialen Netzwerken sowie bedarfsgerechte Dienstleistungen wie Nachbarschaftshilfe oder Fahrdienste. Kurz: Der Landkreis Unterallgäu will seinen Gemeinden mit einem Quartierskonzept dabei helfen, sich umfassend auf die demografische Entwicklung mit immer mehr alten Menschen einzustellen, wie Abteilungsleiterin Dr. Maria Bachmaier sagte. Außerdem wolle der Landkreis dem Wunsch der Bürger nachkommen, zu Hause alt werden zu können, so Seniorenkonzept-Koordinator Plepla.

Wie das mit einem Quartierskonzept konkret gelingen kann, erläuterten Plepla und Sabine Wenng von der AfA. So werde bei einem Quartierskonzept in einem ersten Schritt ermittelt, welche Strukturen und Angebote in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde bereits vorhanden sind. In einem zweiten Schritt gehe es dann darum, was man zusätzlich für Senioren tun kann. „Viele Projekte aus dem Seniorenkonzept können übernommen werden“, sagte Plepla. Alles in allem müsse das Quartierskonzept aber aus der Gemeinde heraus entwickelt werden – in Zusammenarbeit mit Bürgern, Wohnungsanbietern, Dienstleistern und bürgerschaftlichen Initiativen vor Ort. „Es gilt, möglichst viele Bürger ins Boot zu holen“, so Sabine Wenng. „Wenn man es schafft, die Leute mitzunehmen, schafft man es auch, gute Projekte zu entwickeln.“

Der Landkreis Unterallgäu fördert ausgewählte Gemeinden, die ein Quartierskonzept umsetzen möchten, mit einer Anschubfinanzierung und der Möglichkeit, sich von der Koordinationsstelle für das Seniorenpolitische Gesamtkonzept, dem KDA und der AfA beraten und begleiten zu lassen.

Was ein gutes Quartiersprojekt ausmacht, zeigt auch eine Ausstellung der Bertelsmann Stiftung und des Kuratorium Deutsche Altershilfe. Die Schau mit vielen Beispielen aus der Praxis ist bis 17. Dezember im Landratsamt zu sehen.

 

Info: Wer Fragen hat, kann sich an Hubert Plepla wenden, Telefon (08261) 995-457. Außerdem gibt es <link>hier weitere Informationen.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024