Das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Unterallgäu steht - in den kommenden Wochen und Monaten sollen daraus nun konkrete Maßnahmen erarbeitet werden. Als „wichtigen Meilenstein“ bezeichnete Abteilungsleiterin Dr. Maria Bachmaier das Konzept jetzt bei der Präsentation in der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Personal und Soziales und des Kreisausschusses.
In den vergangenen Monaten hatten über 100 Bürger ihre Ideen in insgesamt 14 Arbeitsgruppen eingebracht. Die Anregungen der Arbeitsgruppen flossen ebenso in das neue Seniorenkonzept ein wie die Ergebnisse mehrerer Befragungen. So waren Bürger, Bürgermeister, Seniorenbeauftragte, Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Beratungsstellen, Anbieter von Betreutem Wohnen und Mahlzeitendienste dazu aufgefordert, ihre Wünsche und Bedürfnisse über Fragebögen mitzuteilen.
Ein Ergebnis der Aufarbeitung durch die Hochschule Ravensburg-Weingarten und dem Internationalen Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES) aus Stadtbergen: Der rechnerische Bedarf an vollstationären Pflegeplätzen im Landkreis Unterallgäu ist derzeit gedeckt. Die Studie ergab unter anderem aber auch, dass ab dem Jahr 2014 mehr Menschen über 65 Jahren im Landkreis leben als unter 20-Jährige. Um dem häufig geäußerten Wunsch, bis ins hohe Alter zuhause zu wohnen, verwirklichen zu können, müssten jetzt etliche Voraussetzungen geschaffen werden, so Prof. Dr. Birgit Vosseler. Sie empfahl beispielsweise trägerübergreifende Pflegestützpunkte als zentrale Kommunikations- und Beratungsstellen. „Es wären mehr Menschen bereit, häusliche Pflege zu übernehmen, wenn zentrale Hilfsangebote vorhanden sind“, so Vosseler.
Landrat Hans-Joachim Weirather bedankte sich wie Abteilungsleiterin Dr. Bachmaier bei allen, die sich in den vergangenen Wochen in den Arbeitsgruppen eingebracht hatten sowie bei allen, die die Fragebögen ausgefüllt haben. Jetzt werden aus dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept heraus in den kommenden Monaten konkrete Maßnahmen erarbeitet. „Mit unserer bestehenden Fachstelle für Seniorenangelegenheiten haben wir im Landratsamt bereits gute Voraussetzungen für die Umsetzung der weiteren Schritte“, so Landrat Weirather, der die neue Ansprechpartnerin Sabine Eberle als Nachfolgerin von Edeltraud Neubauer vorstellte.
Info: Die Fachstelle für Seniorenangelegenheiten im Landratsamt Unterallgäu erreicht man unter Telefon (08261) 995-220 und - 450.