DRUCKEN
Sozialpädagoge gibt viele Tipps zum Umgang mit pubertierenden Jungen

Sozialpädagoge gibt viele Tipps zum Umgang mit pubertierenden Jungen

Von: 42/PS

Sozialpädagoge Peter Karl gab im Landratsamt Tipps zum Umgang mit pubertierenden Jungen. Foto: Landratsamt

Zahlreiche Zuhörer haben sich von Sozialpädagoge Peter Karl mit auf eine „Entwicklungsreise“ durch die Pubertät der Jungen nehmen lassen: Der erste Vortrag der Reihe „Rund um die Familie“, die von der Schwangerenberatungsstelle am Unterallgäuer Gesundheitsamt, dem Kreisjugendamt und der katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg veranstaltet wird, war mit rund 100 Zuhörern sehr gut besucht. Peter Karl sprach im Landratsamt in Mindelheim über das Thema „Jungen in der Pubertät – was hilft ihnen erwachsener zu werden?“ und gab den Besuchern dabei viele Tipps zum Umgang mit pubertierenden Jungen.

In der Pubertät steige der Testosteronspiegel um bis zu 800 Prozent und es komme immer wieder zu Auseinandersetzungen, sagte Karl und forderte das Publikum auf, Erfahrungen auszutauschen. Die Eltern erleben ihre Söhne demnach unter anderem als cool, provozierend, aufbrausend, lustlos und für Argumente unzugänglich.

Zu heftigen Konfrontationen kommt es nach den Worten des Fachmanns vor allem in der so genannten Hochpubertät vom 14. bis 16. Lebensjahr. Grundsätzlich riet Karl: „Vergessen Sie viel reden, diskutieren. Konzentrieren Sie Ihre Aussagen auf zwei bis drei Sätze mit klaren Formulierungen.“ Mütter und Väter sollten eine Eskalation der Situation vermeiden, aber trotzdem klar Position beziehen und Grenzen setzen. Am besten bespreche man wichtige Dinge in einem entspannten Zustand.

In vielen Situationen helfe auch Humor und manchmal sei es besser, Dinge wie etwa eine flapsige Ausdrucksweise einfach zu überhören, so Karl. Insgesamt empfahl der Referent, pubertierenden Jungen Raum für sich zu geben und dennoch einen guten Kontakt zu ihnen zu halten.

Zu ersten pubertätsbedingten Schwierigkeiten kommt es laut dem Referenten ab etwa elf Jahren. Stehe bis zu einem Alter von sechs die Mutter im Vordergrund und anschließend der Vater, versuchten die Jungen nun die kindliche Rolle abzuschütteln. In der „Nachpubertät“ ab 17 müssten die weltverbesserischen Ansichten dann mit der Realität vereinbart werden.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 06.11.2024