Schon seit über 20 Jahren sammelt der Landkreis Unterallgäu an allen 24 Wertstoffhöfen Speiseöle und Speisefette. Diese können zu Biokraftstoff weiterverarbeitet oder in Biogasanlagen als Energieträger eingesetzt werden. „Zu oft landen Fette und Öle aber noch im Abfluss“, teilt die Abfallwirtschaftsberatung des Landkreises Unterallgäu mit. „Das hat weitreichende Folgen.“
Werden diese in den Abfluss gekippt, setzen sie sich an den Rohren fest und verstopfen diese. Das Wasser fließt nicht mehr ab, die Rohre werden angegriffen und müssen gegebenenfalls ausgetauscht werden. In der Kanalisation und der Kläranlage verursachen die Öle und Fette ebenfalls Probleme. „Die Reinigung des Abwassers nimmt mehr Zeit in Anspruch und wird teurer“, erklärt die Abfallwirtschaftsberatung.
An allen Wertstoffhöfen im Landkreis wird Speiseöl und -fett gebührenfrei angenommen. Abgefüllt in Blechdosen oder Kunststoffgefäßen können die Reste aus privaten Haushalten samt Behälter abgegeben werden. In einem anderen Gefäß gesammelt kann der Inhalt am Wertstoffhof in eine extra dafür bereitstehende Tonne umgeschüttet werden.
An den Wertstoffhöfen angenommen werden nur organische Fette und Öle, sprich mit pflanzlichem und tierischem Ursprung. Hierzu zählen beispielsweise Frittierfett, Back- und Bratfett sowie altes Speiseöl. Altes Motor-, Mineral- oder Getriebeöl gehört hingegen zurück zum Verkäufer und nicht an den Wertstoffhof. Körperpflegeöle muss man über die Restmülltonne entsorgen.
Im Landkreis Unterallgäu wurden in den vergangenen drei Jahren jeweils rund 60 Tonnen Speisefette und -öle an den Wertstoffhöfen gesammelt. Da diese viel Energie enthalten, können sie auf verschiedene Weise verwertet werden. Beispielsweise kann der Wertstoff in Biogasanlagen zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Aufbereitung zu Kraftstoff. In spezialisierten Anlagen wird daraus Biodiesel hergestellt.
Bei Fragen gibt die Abfallwirtschaftsberatung des Landkreises Auskunft unter Telefon (08261) 995-467 oder -367.