DRUCKEN
Studie: Landkreis Unterallgäu wird immer besser

Studie: Landkreis Unterallgäu wird immer besser

Von: sdo

Welche Stärken hat der Landkreis Unterallgäu? Auf welche Bereiche muss in den kommenden Jahren besonderes Augenmerk gelegt werden? Wie gelingt es, sich weiter zu verbessern? Mit diesen Fragen hat sich der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sitzung am Montag (28. März) befasst. Tobias Koch von der Prognos AG aus Stuttgart stellte die Ergebnisse des „Zukunftsatlas 2010“ für den Landkreis Unterallgäu vor.

Dieser habe sich seit dem Jahr 2004 von Rang 194 über Rang 145 auf Platz 128 im deutschlandweiten Vergleich kontinuierlich verbessert, so Koch. Seit 2004 bewertet Prognos alle drei Jahre die wirtschaftliche und demografische Zukunftsfähigkeit der 412 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Als positive Faktoren für das Unterallgäu nannte der Prognos-Projektleiter unter anderem die bestehende Vollbeschäftigung, die Kaufkraft der Unterallgäuer Haushalte, die moderate kommunale Verschuldung, die niedrige Kriminalitätsrate und die sehr gute Anbindung an das Autobahnnetz. Als Schwächen stellte er etwa die Wegzüge junger Erwachsener und einen unterdurchschnittlichen Anteil an Hochqualifizierten und an Beschäftigten in den Bereichen Forschung und Entwicklung heraus.

Einige der Ergebnisse sorgten im Ausschuss und bei Landrat Hans-Joachim Weirather für Unverständnis und kritische Nachfragen. So werde etwa die Entwicklung der Arbeitslosenquote während der Wirtschaftskrise in der Studie äußerst negativ ausgelegt, weil sie in dieser Zeit prozentual sehr stark angestiegen ist - tatsächlich habe diese aber immer unter 4,0 Prozent gelegen und der Landkreis habe auch in dieser Phase im Bundesvergleich einen Spitzenplatz eingenommen.

Die hervorragenden Perspektiven des Landkreises stellte in der Sitzung auch der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, Markus Anselment, heraus. Zudem sieht das Institut der deutschen Wirtschaft Köln den Landkreis Unterallgäu auf Platz 19 im Bundesvergleich. Es hatte im „Chancenindex Bayern“ untersucht, welche Regionen am stärksten aus der Wirtschaftskrise hervorgehen. 

In den kommenden Jahren gelte es, weitere Bildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten zu schaffen und hochqualifizierte junge Erwachsene im Landkreis zu halten, waren sich die Mitglieder des Ausschusses einig. Mögliche Handlungsfelder sollen auch im Kreistag noch näher beleuchtet werden.

Weitere Themen in Kürze:

  • Neues Erscheinungsbild: Mit einem schlichten, modernen Erscheinungsbild präsentiert sich das Landratsamt Unterallgäu bald in der Öffentlichkeit. So stellten Udo Siegl und Engelbert Degenhart den Ausschussmitgliedern das neue Logo der Kreisbehörde vor. Neben dem Schriftzug „Landratsamt Unterallgäu“ enthält es eine Welle in den Farben blau, grün und gelb. Diese weist zum einen auf den Kneipp-Landkreis hin, zum anderen auf die geografische Lage im hügeligen Voralpenland. Auch die verwendeten Farben haben doppelte Bedeutung: Zum einen greifen sie die traditionellen Wappenfarben des Landkreises (gelb und blau) auf, zum anderen sollen diese für Wasser, das Grün der Wiesen und Sonne/Licht stehen. Im ersten Schritt werden nun die Briefköpfe der Behörde umgestaltet, nach und nach folgen sämtliche Publikationen. Das neue Erscheinungsbild ist ein Teil des Strategieentwicklungsprozesses im Landratsamt.
  • Diskussion über Kfz-Kennzeichen: Einen Überblick über den aktuellen Stand der Kennzeichen-Diskussion gab Landrat Weirather. Er betonte, dass man abwarten müsse, wie sich die Gesetzgebung entwickelt. Sollte künftig bei einem Umzug keine Ummeldung des Kfz-Kennzeichens mehr erforderlich sein - wie dies etwa in Hessen bereits der Fall sei -, dann mache jede weitere Debatte keinen Sinn. „Wir sollten die Diskussion also mit einer gewissen Lockerheit führen, es gibt sicherlich wichtigere Dinge. Ein Thema ist das Kfz-Kennzeichen aber allemal“, so Weirather. Um die Haltung des Freistaats zu Kennzeichen-Änderungen zu erfahren, habe er sich in einem Schreiben an den bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil gewandt. Dieser hatte sich jüngst für die Wiedereinführung alter Kennzeichen wie „ILL“ und „KRU“ ausgesprochen. Eine Antwort stehe derzeit jedoch noch aus.

 

Weitere Informationen über die Arbeit des Unterallgäuer Kreistags und seiner Ausschüsse sowie eine Übersicht über alle Kreisräte findet man in <link>diesem Bereich unseres Internetauftritts.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 05.11.2024