Ab Dienstag, 20. März, werden im Unterallgäu wieder holzige Gartenabfälle gesammelt - also raus in den Garten und ran an Obstbäume und Sträucher! Auf was man beim Schnitt achten sollte, darüber informiert der Unterallgäuer Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Markus Orf, in zwei kostenlosen Schnittkursen: Am 17. März wird es im Kreislehrgarten in Bad Grönenbach um den richtigen Schnitt von Beerensträuchern und Obstgehölzen gehen. Eine Woche später stehen dann am 24. März im ehemaligen Obstlehrgarten in Warmisried Streuobstbäume im Mittelpunkt. Wir haben uns vorab mit dem Kreisfachberater unterhalten.
Herr Orf, zunächst einmal eine ganz grundsätzliche Frage: Wann ist die richtige Zeit für den ersten Schnitt?
Markus Orf: „Ganz allgemein gesagt ist jetzt Ende des Winters, bevor die Bäume wieder austreiben, ein guter Zeitpunkt für den ersten Schnitt. Wichtig ist aber, dass es auf keinen Fall noch starken Frost hat, also unter minus fünf Grad kalt ist. Falls nötig, kann der zweite Schnitt dann im Sommer folgen, üblicherweise erst nach Johanni am 24. Juni.“
Gibt es einige wichtige Grundregeln, die man beim Baumschnitt unbedingt beachten sollte?
Orf: „Das richtige Werkzeug ist meiner Meinung nach das A und O - man sollte hier wirklich auf gute Qualität achten und hochwertige, sehr scharfe und stabile Werkzeuge verwenden. Zudem lege ich viel Wert darauf, dass man nicht wild drauflos schneidet, sondern sich einen Baum zuerst einmal in Ruhe anschaut und sich überlegt, wie viel und welchen Schnitt er braucht. Schließlich zieht jede Aktion eine Reaktion nach sich. Falls ein Apfelbaum laufend zu stark geschnitten wird, fruchtet er im schlimmsten Fall irgendwann gar nicht mehr und bildet ausschließlich Wassertriebe. Schneidet man laufend zu wenig, erneuert der Baum sich nicht mehr und die Qualität der Früchte lässt nach.“
Was sind also die häufigsten Fehler, die beim Baumschnitt gemacht werden?
Orf: „Ich würde sagen, das sind in erster Linie die so genannten Huthaken.“
Ein Huthaken? Was ist das?
Orf: „Darunter versteht man, wenn man einen Trieb nicht ganz dicht am Ast schneidet, sondern einen Rest stehen lässt - was dann eben wie ein Huthaken aussieht. Aber keine Sorge: Ich erkläre das in den Schnittkursen ganz anschaulich und gebe viele Tipps. Es empfiehlt sich wirklich, sich einen Baumschnitt oder auch den Schnitt von Sträuchern einmal zeigen zu lassen. Hilfestellung geben hier zum Beispiel auch die örtlichen Obst- und Gartenbauvereine, aber auch Baumschulen. Nachfragen lohnt sich.“
Info: Die Schnittkurse mit Kreisfachberater Markus Orf finden am Samstag, 17. März, von 9 bis 12 Uhr im Kreislehrgarten in Bad Grönenbach (Schwerpunkt: Beerensträucher und Obstgehölze) und am Samstag, 24. März, von 9 bis 12 Uhr im ehemaligen Obstlehrgarten des Landkreises in Warmisried (Schwerpunkt: Streuobstbäume) statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig. Informationen rund um die Gartenabfall-Sammlungen findet man auch <link _blank>hier bei uns im Internet.