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Unterstützung im Haushalt und Alltag

Unterstützung im Haushalt und Alltag

Von: Pressestelle

Pflegebedürftige Menschen, die Hilfe im Haushalt benötigen, sollen künftig von einem Dienstleistungszentrum in Erkheim unterstützt werden. Dieses soll ihnen Kräfte vermitteln, die sie ehrenamtlich im Alltag begleiten sowie zuhause bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie zum Beispiel beim Kochen, Waschen oder Putzen unterstützen. Geplant ist, dass das neue Angebot am 1. April startet. Darüber informierten sich nun die Seniorenbeauftragten der Unterallgäuer Gemeinden auf Einladung von Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla. Die zahlreichen Teilnehmer wurden von Bürgermeister Christian Seeberger im Erkheimer Rathaus empfangen.

Laut Plepla haben viele Pflegebedürftige, die alleine wohnen, Probleme hauswirtschaftliche Unterstützung zu finden. Weil Angebote fehlen, könnten die Betroffenen den Entlastungsbetrag der Pflegekassen, der auch für solche Leistungen vorgesehen ist, nicht problemlos dafür einsetzen. Deshalb entstand im Rahmen des Seniorenkonzepts die Idee, das bestehende Erkheimer Dienstleistungszentrum auszubauen und die Leistungen im gesamten Unterallgäu anzubieten. Bislang war das Zentrum nur für Bürger der Gemeinde zuständig.

Was genau geplant ist, erläuterte Josef Schmelcher von der Ambulanten Krankenpflege Unterallgäu, die die Trägerschaft übernommen hat. Demnach ist das „Zentrum für haushaltsnahe Dienst- und Betreuungsleistungen“ Anlaufstelle für alle Pflegebedürftigen ab dem ersten Pflegegrad. Neben der hauswirtschaftlichen Versorgung stehen Schmelcher zufolge auch Kommunikation und Fürsorge im Vordergrund. Dafür sollen haupt- und ehrenamtliche Kräfte gewonnen werden, die vom Dienstleistungszentrum koordiniert werden. Außerdem soll das Zentrum mit den Akteuren vor Ort, zum Beispiel Nachbarschaftshilfen und Seniorenbeauftragten, eng zusammenarbeiten.

Über den Entlastungsbetrag der Pflegekassen informierte AOK-Pflegeberater Achim Kunz. Demnach haben Pflegebedürftige ab dem ersten Pflegegrad Anspruch auf einen Betrag in Höhe von bis zu 125 Euro pro Monat. Dieser könne zweckgebunden für die Leistungen des Zentrums eingesetzt werden. Das Dienstleistungszentrum selbst wird über das europäische Förderprogramm Leader, Eigenmittel der Ambulanten Krankenpflege sowie mit Landkreis-Mitteln finanziert. Ziel ist, dass das Zentrum nach drei Jahren ohne Förderung auskommt. 

„Mich freut es sehr, dass die bisher gemachten Erfahrungen in Erkheim in ein solch neues und zukunftsweisendes Projekt einfließen“, sagte Judith Regler-Keitel. Die Leiterin des bayerischen Kompetenzzentrums Hauswirtschaft hat das ursprüngliche Dienstleistungszentrum mit aufgebaut. Entstanden ist dieses 2015 im Rahmen eines Modelprojekts des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Nach den Vorträgen über das künftige Dienstleistungszentrum Unterallgäu stellten die Seniorenbeauftragten Fragen zum konkreten Betrieb und zur Zusammenarbeit mit bestehenden Diensten vor Ort. Anschließend informierte Seniorenkonzept-Koordinator Plepla über Aktuelles aus der Seniorenarbeit. 

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 07.10.2024