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Viele Menschen füllen Seniorenkonzept mit Leben

Viele Menschen füllen Seniorenkonzept mit Leben

Von: 12/PS

Das Unterallgäuer Seniorenkonzept ist inzwischen umfassend mit Leben gefüllt worden und in den Gemeinden sowie bei den Bürgern vor Ort angelangt. Das betonte Hubert Plepla von der Seniorenkonzept-Koordinationsstelle am Landratsamt in der Weihnachtssitzung des Unterallgäuer Kreistags in Illerbeuren. Er gab den Kreisräten einen Überblick über die Umsetzung des Konzepts. Außerdem informierte Plepla über die Pflege-Infrastruktur im Landkreis.

„Wir sind mittlerweile bei der Sozialraumgestaltung angekommen“, sagte Plepla. Das Seniorenkonzept bestünde längst nicht mehr nur auf dem Papier, sondern würde gemeinsam mit vielen Bürgern, Trägern und Organisationen in die Tat umgesetzt. Plepla dankte allen Beteiligten für das große Engagement. Es seien zahlreiche Projekte entstanden – immer mit dem Ziel, dass die Bürger in Zukunft auch im Alter zu Hause wohnen bleiben können, so, wie sie es sich in einer Befragung gewünscht haben.

Insbesondere ging Plepla auf drei aktuelle Projekte ein: die Entwicklung von Quartierskonzepten, das Projekt „Kontaktstellen Demenz-Hilfe Allgäu“ und das Netzwerk „Altenhilfe und seelische Gesundheit Unterallgäu-Memmingen“. An Quartierskonzepten arbeiten derzeit Erkheim, Mindelheim und Wolfertschwenden. Unter dem Titel „Wohnen und Leben“ befassen sich die Kommunen dabei mit der Frage nach einer altersgerechten Gestaltung.

Während in allen drei Orten zum Beispiel ein „Quartiersmanagement“ ins Gemeindeleben integriert oder lokale Entwicklungsgemeinschaften aufgebaut werden sollen, seien in jeder Kommune auch ganz individuelle Themen identifiziert worden, so Plepla. Schließlich gehe es darum, Lösungen für die Bürger vor Ort zu finden. So befasse sich Wolfertschwenden beispielsweise mit der Schaffung eines sozialen Treffpunkts, Erkheim setze sich mit der Frage nach der seniorengerechten Umnutzung des alten Molkereiareals auseinander und in Mindelheim werde über das Thema Mobilität diskutiert. Begleitet und unterstützt werden die Kommunen von der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA), dem Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und dem Landkreis Unterallgäu, der die Gemeinden auch finanziell fördert.

Darüber hinaus wurde laut Plepla im Rahmen des Unterallgäuer Seniorenkonzepts angeregt, die kleinräumige Versorgung und Begleitung von Menschen mit Demenz weiter auszubauen. Entstanden sei daraus letztlich das allgäuweite Projekt „Kontaktstellen Demenz-Hilfe Allgäu“ unter Trägerschaft der Allgäu GmbH. Die Projektleitung hat der Verein Familiengesundheit 21. Durch den Aufbau von sogenannten Kontaktstellen sollen laut dem Seniorenkonzept-Koordinator lokale ehrenamtliche Helferkreise entstehen, die demenzbetroffene Menschen im häuslichen Umfeld unterstützen und begleiten. Im Unterallgäu seien fünf Kontaktstellen geplant.

In Vorbereitung ist darüber hinaus ein Netzwerk „Altenhilfe und seelische Gesundheit“, wie Plepla sagte. Der Landkreis Unterallgäu, die Stadt Memmingen und der Arbeitskreis Gerontopsychiatrie des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GPV) Memmingen-Unterallgäu wollen kooperieren und die Seniorenarbeit so künftig noch effektiver machen.

Ferner informierte Plepla darüber, dass die verschiedenen Möglichkeiten der Pflege – von der vollstationären Pflege über Tages- und Kurzzeitpflege bis hin zu ambulanten Hilfen – gleichmäßig über den Landkreis verteilt seien. Ambulant betreute Wohngemeinschaften gebe es derzeit in Woringen und Memmingerberg, in Erkheim und Salgen seien Wohngemeinschaften in Planung. Die Zahl der stationären Pflegeplätze sei weiterhin ausreichend. „Wer einen Pflegeplatz sucht, wird einen finden.“

 

Info: Viele weitere Informationen über das Seniorenkonzept und die einzelnen Projekt sind <link _blank>hier bei uns im Internet finden.

 

Die Pflegestruktur in Zahlen

  • Stationäre Pflegeplätze: 1.271
  • Kurzzeitpflegeplätze: 19 solitäre Kurzzeitpflegeplätze in der  Kreisklinik Mindelheim, zwei Plätze im Kreis-Seniorenwohnheim Babenhausen sowie eingestreute Kurzzeitpflegeplätze in fast allen Pflegeeinrichtungen im Landkreis
  • Tagespflegeplätze: 77
  • Ambulante Pflegedienste: 26
  • Ambulante betreute Wohngemeinschaften: 2

 

 

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 07.10.2024