Ab 1. Januar können Haus- und Wohnungseigentümer den Kaminkehrer für viele Schornsteinfeger-Arbeiten frei wählen. „Wer den Kaminkehrer selbst aussucht, sollte allerdings wissen, dass er dann auch verstärkt in der Verantwortung ist“, sagt Hubert Stolp vom Landratsamt Unterallgäu. Der Eigentümer müsse in diesem Fall selbst dafür sorgen, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeiten fristgerecht erledigt werden. Andernfalls drohe im schlimmsten Fall ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro. Nicht davon betroffen sind alle, die beim bisherigen Kaminkehrer bleiben: „Wer  seinen zuständigen Bezirkskaminkehrer weiterhin beauftragt, kann davon ausgehen, dass im Wesentlichen alles weiter läuft wie bisher.“

Hintergrund ist das neue Schornsteinfeger-Handwerksgesetz. Demnach verlieren Kaminkehrer ab 2013 das Monopol in ihrem Kehrbezirk und der Markt wird für den freien Wettbewerb geöffnet. Mit vielen Arbeiten wie dem Kehren des Kamins oder dem Messen von Abgaswerten könne dann jeder beliebige zugelassene Fachbetrieb beauftragt werden, so Stolp. Der Eigentümer oder unter Umständen auch der Mieter müsse sich dann allerdings selbst um das Einhalten der Fristen kümmern und dem Bezirkskaminkehrer nachweisen, dass die erforderlichen Arbeiten rechtzeitig ausgeführt wurden. Bleibe man beim Bezirkskaminkehrer, habe dieser ein Auge auf die Fristen und man benötige in der Regel keine Nachweise, erläutert Stolp.

Der Bezirkskaminkehrer kommt auch weiterhin ins Haus. Denn für sogenannte hoheitliche Tätigkeiten bleibt er auch ohne Monopol zuständig. Dazu gehören laut Stolp die Feuerstättenbeschau, bei der der Brandschutz überprüft wird, sowie die Abnahme neuer oder geänderter Schornsteine, Kaminöfen und Heizungen. Im Rahmen der Feuerstättenbeschau stellt der Bezirkskaminkehrer auch den so genannten Feuerstättenbescheid aus. Darin steht, welche Arbeiten der Eigentümer wann erledigen lassen muss.  

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