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Wie es um seltene Arten im Unterallgäu steht

Wie es um seltene Arten im Unterallgäu steht

Von: Naturschutz/Pressestelle

Kleingewässer bieten vielen Tieren einen Lebensraum. Foto: Katherina Grimm/Landratsamt Unterallgäu

Die Fahrspur eines Kraftfahrzeugs in einem Waldweg - bei diesem Bild geht nicht jedem Naturschützer das Herz auf. Doch für manche Tiere, zum Beispiel die Gelbbauchunke, ist das sich darin sammelnde Wasser ein geeignetes Laichgewässer. Eine Lanze für Kleingewässer brach Jens Sachteleben vom Planungsbüro für angewandten Naturschutz PAN. Im Auftrag des Landesamts für Umwelt (LfU) hat das Planungsbüro eine Naturschutzfachkartierung im Landkreis Unterallgäu vorgenommen. Die Ergebnisse für die Artengruppen Insekten, Amphibien und Reptilien stellte Sachteleben zusammen mit Ines Langensiepen vom LfU Vertretern von Naturschutzverbänden  und Behörden im Landratsamt Unterallgäu vor.

Über zwei Jahre hat das Planungsbüro naturschutzfachlich relevante Daten ermittelt. Der Schwerpunkt lag auf der Tierwelt in ausgewählten Gebieten. Die Daten stehen nun insbesondere Behörden zur fachlichen Bewertung, beispielsweise von Ausgleichsflächen, zu Verfügung. Insbesondere bei  Schmetterlingsarten sei ein Rückgang zu verzeichnen, warnte Sachteleben.

Die Experten schlugen verschiedene Maßnahmen vor, die im Unterallgäu die Artenvielfalt erhalten und verbessern könnten, etwa, weitere Kleingewässer anzulegen und zu pflegen. Zudem sollten Ausgleichsflächen bewusst in der Nähe von Lebensräumen bedrohter Arten angelegt werden. Erhalten werden sollten lichte Waldränder und extensiv genutztes Grünland.

Damit bestehe Hoffnung, dass der Kammmolch, die Gelbbauchunke, die Helm-Azurjungfer und andere seltene Tierarten im Unterallgäu weiter einen Lebensraum finden.

Die Artenvielfalt zu erhalten, ist im Unterallgäu ein Ziel, das mit Unterstützung des Landschaftspflegeverbandes (LPV) umgesetzt wird. Dieser betreut rund 500 Hektar Flächen, davon sind 244 Hektar Flächen Eigentum des Landkreises Unterallgäu und rund vier Hektar Pachtflächen des Landkreises.  Auch die meisten Unterallgäuer Gemeinden sind Mitglied im LPV, nämlich 44 von 52 Landkreisgemeinden.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024