27 hochkarätige Wissenschaftler und ausgewiesene Experten haben sich in der Ottobeurer Benediktinerabtei drei Tage lang mit dem Thema "Innovation" auseinandergesetzt. Die Teilnehmer reisten aus ganz Deutschland, aus Dänemark, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz zum 41. Wirtschaftswissenschaftlichen Seminar an. Zwölf Themen wurden in je einem Fachvortrag und einem Ko-Referat beleuchtet.
Unter den Referenten war zum Beispiel Prof. Dr. Werner Güth, Direktor des Max-Planck-Instituts für Ökonomik in Jena und Fachmann für experimentelle Wirtschaftsforschung. Prof. Dr. Alexander Gerybadze widmete sich dem Thema wirtschaftspolitische Beratung – er ist Mitglied der von der Bundesregierung berufenen Expertenkommission „Forschung und Innovation“. Außerdem gehörte Prof. Dr. Dr. Carl Christian von Weizsäcker zu den Teilnehmern. Dieser war Mitte der 1990er Jahre Leiter der Monopolkommission, die die Bundesregierung auf den Gebieten der Wettbewerbspolitik und Regulierung berät.
Nach den Referaten wurde ausgiebig diskutiert. Die besondere Atmosphäre hinter Klostermauern erlaube es, stärker ins Detail zu gehen, als dies bei großen internationalen Fachkongressen möglich sei, so der wissenschaftliche Leiter des Seminars, Prof. Dr. Manfred Stadler. Die Benediktinerabtei sei bestens dazu geeignet, sich auch zwischen den Vorträgen wissenschaftlich auszutauschen. Ferner gebe es auch nach dem offiziellen Programm intensive Gespräche und so sei der Aufenthalt in Ottobeuren „außerordentlich fruchtbar“. Die Ergebnisse des dreitägigen Treffens können neue Kooperationen und neue gemeinsame Forschungsprojekte sein.
Die inzwischen 40-teilige Schriftenreihe, die das Seminar bisher begleitete, wird nicht fortgesetzt. Die Referate würden nun in einem Fachjournal publiziert, so Stadler. Damit könne man heutzutage eine größere Aufmerksamkeit in Fachkreisen erzielen. Landrat Hans-Joachim Weirather nennt es eine "große Ehre", dass die renommierte Veranstaltung seit nunmehr 41 Jahren im Unterallgäu stattfindet. "Derartige Wissenschaftliche Kompetenz verdient meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit." Als Zeichen der Wertschätzung empfing der Landkreis die Expertenrunde auf Schloss Kronburg.
Das Wirtschaftswissenschaftliche Seminar
- Das Wirtschaftswissenschaftliche Seminar Ottobeuren wurde im Jahr 1971 von Prof. Dr. Bernhard Gahlen (Universität Augsburg) gegründet. Seither findet es jedes Jahr im September in Ottobeuren statt.
- Seit 1998 liegt die wissenschaftliche Leitung bei Prof. Dr. Manfred Stadler (Eberhard Karls Universität Tübingen) und Prof. Dr. Hans Jürgen Ramser (Universität Konstanz).
- Veranstalter sind neben der Universität Tübingen diesmal auch das Max-Planck-Institut für Ökonomik in Jena. Der Markt Ottobeuren und der Landkreis Unterallgäu unterstützen das Seminar.