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Wohnberatung soll laufend weiterentwickelt werden

Wohnberatung soll laufend weiterentwickelt werden

Von: PS

Die meisten Unterallgäuer wollen einer Befragung zufolge auch im Alter in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Da Barrierefreiheit häufig eine Voraussetzung dafür ist, hat der Landkreis eine Wohnberatung ins Leben gerufen, die Bürger über alters- und behindertengerechtes Wohnen und Umbauen informiert. Um das Angebot laufend weiterzuentwickeln, ist der Kreis seit kurzem Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung (BAG). Aus diesem Anlass tagte die Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der BAG nun im Landratsamt in Mindelheim.

Durch die Mitgliedschaft in der BAG und die Arbeit in einem Netzwerk aus Fachleuten wolle man sich noch besser für die Zukunft aufstellen, sagte Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla. „Wohnberatung ist ein wichtiges Thema.“ In der Arbeitsgemeinschaft wolle man voneinander lernen und so gemeinsam vorankommen. Die BAG setzt sich unter anderem für den Auf- und Ausbau von Wohnberatungsangeboten sowie für Qualitätsstandards bei der Wohnberatung ein.

Im Unterallgäu hat sich laut Plepla viel getan, seit die Wohnberatung als Kooperationsprojekt mit der Stadt Memmingen vor zwei Jahren im Rahmen der jeweiligen Seniorenkonzepte entstanden ist. So gebe es inzwischen 20 Berater von zwölf verschiedenen Trägern. Um die Menschen zu erreichen, habe man großen Wert auf eine dezentrale Struktur mit Ansprechpartnern in den Gemeinden gelegt, erläuterte Plepla. Koordiniert wird die Unterallgäuer Beratung von Professor Hans-Dieter Haas.

Landrat Hans-Joachim Weirather ging auf den Hintergrund der Wohnberatung und des Seniorenkonzepts ein. So gehe es darum, die Herausforderungen des demographischen Wandels im ländlichen Raum zu bewältigen und für attraktive Lebensbedingungen in den Dörfern zu sorgen. „Das Leben soll auch für die ältere Generation mitten im Dorf stattfinden.“

In der Tagung setzten sich die Teilnehmer aus Behörden, sozialen Einrichtungen und anderen Organisationen aus ganz Bayern zum Beispiel mit dem Thema „Wohnberatung durch Ehrenamtliche“ auseinander und tauschten Erfahrungen aus. Professor Hans-Dieter Haas stellte die hiesige Wohnberatung im Detail vor. Demnach habe es seit Beginn des Angebots im Jahr 2012 rund 100 Beratungen im Landkreis und der Stadt Memmingen gegeben. Moderiert wurde die Tagung von Christine Offtermatt, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern.

 

 

Fakten zur Wohnberatung

  • Die Wohnberatung informiert Bürger kostenlos, wie diese ihren Alltag in Wohnungen und mehrgeschossigen Einfamilienhäusern alters- und behindertengerecht gestalten können.
  • Dabei geht es um Umbaumaßnahmen mit dem Ziel eines behindertengerechten Zugangs zur Wohnung sowie um vorkehrende Sicherheitsmaßnahmen in Räumen wie Bad und Küche. Besondere Bedeutung hat die Schaffung von Schwellenfreiheit im Bad. Wichtige Anliegen der Wohnberatung für Senioren und Behinderte sind auch das Aufzeigen von Finanzierungsmöglichkeiten zum Umbau sowie die Beratung hinsichtlich des Einsatzes von Hilfsmitteln. So wird zum Beispiel über den Einsatz von Badewannenliftern und Treppenliften oder über die fachgerechte Installation von Haltegriffen im Sanitärbereich beraten.
  • Die Wohnberater arbeiten ehrenamtlich oder beraten kostenfrei in ihrer Funktion als Mitarbeiter von im Landkreis tätigen Sozialträgern. Sie sind speziell geschult und beraten bei Bedarf individuell vor Ort. Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht.
  • Koordiniert wird die Wohnberatung von Professor Hans-Dieter Haas. Dieser ist unter der Telefonnummer (08247) 3109115 zu erreichen. Haas vermittelt auch gerne zu den Beratern vor Ort weiter. Viele weitere Informationen sind darüber hinaus <link>hier bei uns im Internet zu finden.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 08.10.2024