DRUCKEN
Zensus 2011: Interviewer gesucht!

Zensus 2011: Interviewer gesucht!

Von: sdo/Erhebungsstelle

Deutschland macht Inventur. So könnte man das, was im nächsten Jahr unter dem Stichwort „Zensus 2011“ gemacht wird, kurz und knapp zusammenfassen: Wie ein Unternehmen sich mit einer Inventur einen Überblick über seine Vermögenswerte verschafft, so ist es Ziel dieser Volkszählung, aktuelle Daten zum Leben, Wohnen und Arbeiten in Deutschland zu gewinnen. Während die meisten Unterallgäuer davon bis Mai 2011 wahrscheinlich wenig mitbekommen, hatte ein Großteil der Haus- und Wohnungseigentümer in diesen Tagen zum ersten Mal Kontakt mit dem „Zensus 2011“: Sie wurden vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung im Rahmen einer Vorbefragung angeschrieben. Auch im Landratsamt laufen die Vorbereitungen derzeit bereits auf Hochtouren. Aktuell werden „Interviewer“ gesucht.

Im Rahmen der Volkszählungen im kommenden Jahr werden genau 12.084 Unterallgäuer unter anderem nach ihrem Familienstand, ihrer Schulbildung und ihrem Beruf gefragt, erklärt Dietmar Ernst. Er leitet die Unterallgäuer „Erhebungsstelle“, die die Volkszählung in den kommenden Monaten organisieren und durchführen wird. Diese Stelle ist in einem Nebengebäude des Landratsamts untergebracht und somit räumlich, technisch und personell von der Verwaltung des Landratsamts getrennt. So soll der Datenschutz in jedem Fall gewährleistet werden. Dieser hat beim Zensus oberste Priorität.

Aktuell sucht die Erhebungsstelle rund 150 ehrenamtliche „Interviewer“, die im nächsten Jahr von Mai bis etwa Juli gegen eine Aufwandsentschädigung die Befragungen in den Unterallgäuer Haushalten durchführen. Wer sich für diese Aufgabe interessiert, kann sich laut Ernst bis 20. Januar bewerben. Voraussetzungen seien ein Mindestalter von 18 Jahren, Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit, zeitliche Flexibilität und ein sympathisches Auftreten, so der Leiter der Erhebungsstelle.

Die Haushalte, die im nächsten Jahr befragt werden, würden übrigens per Zufallsprinzip ausgewählt, erklärt er. Aber auch wenn die Auswahl zufällig erfolgte, kann man die Beantwortung der Fragen nicht verweigern: Wer ausgewählt wird, habe - anders als etwa bei Meinungsumfragen - eine gesetzliche Auskunftspflicht.

Bis es allerdings soweit ist, findet in diesen Tagen zunächst einmal eine Vorbefragung vieler Eigentümer von Gebäuden und Wohnungen statt. Ihnen flatterten Schreiben vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung ins Haus. Diese Vorbefragung diene im Wesentlichen dazu, die bislang recherchierten Adressen zu korrigieren und zu vervollständigen, erklärt Ernst. Außerdem erleichtere sie die Organisation der Gebäude- und Wohnungszählung, die im nächsten Jahr Teil des Zensus ist.

 

Wer sich vorstellen kann, im kommenden Jahr als Interviewer zu arbeiten, sollte sich bis spätestens 20. Januar bei der Erhebungsstelle im Landratsamt bewerben. Nähere Informationen hierzu erhält man unter Telefon (08261) 995-459 oder im Internet unter <link _blank>www.unterallgaeu.de/zensus

 

 

Der Zensus 2011 in Kürze

  • Über den Zensus wird zum einen die genaue Einwohnerzahl Deutschlands ermittelt. Diese ist für viele Bereiche wichtig - ob es um die Verteilung von Steuermitteln oder auch um die Zahl der benötigten Kindergarten- oder Altenheimplätze geht. Auch eine ganze Reihe von Statistiken basiert auf den Einwohnerzahlen, so zum Beispiel die Berechnung des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP).
  • Zum anderen geht es beim Zensus darum, Informationen zum Wohnraum, zur Bildung und zum Erwerbsleben in Deutschland zu gewinnen. Wie viele Erwerbstätige gibt es, wie viele Menschen davon sind selbstständig? Wo werden in den kommenden Jahren wie viele Kinder eingeschult? Wie viele Wohnungen gibt es in Deutschland und wie sind sie ausgestattet?
  • Die letzte Volkszählung fand in Deutschland 1987 statt. Schon damals zeigte sich, dass sich die errechneten Daten zum Teil deutlich von der Realität unterscheiden. Experten gehen davon aus, dass der Zensus ergeben wird, dass in Deutschland tatsächlich rund 1,3 Millionen Menschen weniger leben als aktuell angenommen wird.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.11.2024