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Zum Schutz vor Dioxin im Essen

Zum Schutz vor Dioxin im Essen

Von: PS

Der Fund von Dioxin in Eiern verunsicherte viele Verbraucher. Als Reaktion darauf und zum besseren Schutz der Verbraucher kam es zu gesetzlichen Änderungen. Foto: Fotolia

Vielen mochte ihr Frühstücksei nicht mehr so richtig schmecken und zahlreiche Verbraucher verzichteten ganz darauf, als Ende 2010 mit Dioxin belastete Eier entdeckt wurden. Der damalige „Dioxin-Skandal“ sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Später sorgten weitere Fälle für Verunsicherung. Als Reaktion darauf und zum besseren Schutz der Verbraucher kam es zu gesetzlichen Änderungen. So gelten für Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer nun neue Melde- und Informationspflichten. Darauf macht Thomas Simon vom Landratsamt Unterallgäu aufmerksam.  

Schon bislang musste jeder, der als Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer zum Beispiel Eier, Milch oder Mais herstellt und weitergibt, seine Produkte auf Dioxine und PCB untersuchen lassen, so der Experte für Verbraucherschutz und Lebensmittelüberwachung. Neu sei nun, dass diese Untersuchungsergebnisse jetzt auch gemeldet werden müssen. „Ziel ist es, ein bundesweites Frühwarnsystem aufzubauen, das es ermöglicht, im Ernstfall besonders schnell handeln zu können“, sagt Simon.

In der Praxis bedeutet das für Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer, das sind zum Beispiel Molkereien, Metzgereien und auch manche Landwirte, folgendes: Sobald ihnen Untersuchungsergebnisse zu Dioxinen oder PCB vorliegen, müssen sie diese melden – Lebensmittelunternehmer ans Landratsamt Unterallgäu, Futtermittelunternehmer an die Regierung von Oberbayern. „Die Meldepflicht gilt für alle Untersuchungsergebnisse“, sagt Simon. „Also auch, wenn die Produkte in Ordnung sind und keine Höchstwerte überschritten werden.“ Außerdem ist es laut Simon wichtig, dass man eine spezielle Erfassungsdatei verwendet. Hier trägt man die Ergebnisse ein und schickt diese elektronisch, also per E-Mail, ans Landratsamt beziehungsweise die Regierung von Oberbayern.

 

Info: Weitere Informationen sind <link _blank>hier bei uns im Internet zu finden. Über diese Seite kann auch die erforderliche Erfassungsdatei heruntergeladen werden.

 

Fakten zu Dioxin und PCB

  • Dioxine sind hochgiftige Verbindungen. Ähnliche Stoffe sind die sogenannten Polychlorierten Biphenyle (PCB), die „dioxinähnliche PCB“ genannt werden.
  • Dioxine und PCB kommen praktisch überall in der Umwelt vor. Deshalb lässt es sich nicht vermeiden, dass die Stoffe in die Nahrungskette gelangen. So können Tiere diese zum Beispiel über Futtermittel oder über den Boden aufnehmen – Hühner etwa beim Picken nach Futter. Der Mensch nimmt Dioxine und PCB insbesondere über Fleisch, Fisch, Eier und Milch auf.
  • Dioxine und PCB sind sehr langlebige Substanzen, die sich im Fettgewebe sowie in der Leber von Menschen und Tieren anreichern. Deshalb kann die Belastung mit fortschreitendem Alter steigen. Die Substanzen stehen im Verdacht, Krebs erregend zu sein.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 04.10.2024