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Alkoholprävention: Seit fünf Jahren ziehen mehrere Stellen an einem Strang

Alkoholprävention: Seit fünf Jahren ziehen mehrere Stellen an einem Strang

Von: Kreisjugendamt/Pressestelle

Beim Projekt „steil - Steig ein ins Leben!“ ziehen alle an einem Strang: (von links) Kreisjugendpflegerin Julia Veitenhansl, Bertram Klopper vom Gesundheitsamt am Landratsamt Unterallgäu, Stadtjugendpfleger Andreas Kerler, Ursula Hiller von der psychosozialen Beratungsstelle und Stefanie Wagner von Elterntalk. Hier testen sie ein Spiel, in dem es darum geht, gemeinsam einen Kran zu steuern, um einen möglichst hohen Turm zu bauen. Es kommt auch bei „steil“ zum Einsatz. Foto: Eva Büchele/Landratsamt Unterallgäu

Dorffest, Grillparty oder Abschlussfeier - Feste sind oft mit Alkoholkonsum verbunden. Doch wie lernen Jugendliche einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol? Dafür gibt es seit fünf Jahren das Projekt „steil“ - ein Kooperationsprojekt der Jugendämter des Landkreises Unterallgäu und der Stadt Memmingen, der Gesundheitsämter, der Psychosozialen Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und des Elterntalks.  Sobald ein Jugendlicher durch übermäßigen Alkoholkonsum auffällt, etwa ins Krankenhaus eingeliefert oder von der Polizei aufgegriffen wird, ziehen diese Organisationen an einem Strang. Zum fünfjährigen Bestehen zogen die Verantwortlichen im Landratsamt Unterallgäu Bilanz.

„Wir wollen vorbeugen, damit der oder die Jugendliche nicht erneut auffällig wird und langfristig Gefahr läuft, in die Sucht abzurutschen“, sagt Kreisjugendpflegerin Julia Veitenhansl. Deshalb meldet das jeweilige Krankenhaus oder die Polizei den Vorfall dem Jugendamt. Hier setzt das Kooperationsprojekt „steil“ an, das für den Slogan „Steig ein ins Leben!“ steht.

Jugendamt oder Gesundheitsamt laden den Jugendlichen und seine Eltern zu einem Gespräch ein und informieren auch über weitere Hilfen:  Der Jugendliche kann an einem erlebnispädagogischen Tagesworkshop der Psychosozialen Beratungsstelle teilnehmen. Dieses Angebot nehmen jährlich rund 14 Jugendliche an. Laut Ursula Hiller von der Beratungsstelle sollen die Jugendlichen hier ihr Konsumverhalten reflektieren und lernen, Eigenverantwortung und Verantwortung für andere zu übernehmen. Aufgrund des erlebnispädagogischen Ansatzes herrsche schnell eine lockere Atmosphäre. „Wir treten nicht mit erhobenem Zeigefinger an die Teilnehmer heran, sondern wir wollen, dass die Jugendlichen ihre Stärken entdecken und eigene Strategien entwickeln, um sich vor Sucht zu schützen.“

Die Teilnahme an diesem Workshop kann bei der Führerscheinstelle positiv angerechnet werden. Möglicherweise kann der Jugendliche so drohende Konsequenzen abwenden.

„steil“ bezieht auch die Eltern ein: „Sie sind oft verunsichert, wenn ihr Kind ausgeht, feiert und betrunken nach Hause kommt“, sagt Stadtjugendpfleger Andreas Kerler. Deshalb gibt es Angebote wie „Elterntalk“ oder den Kurs „Hilfe mein Kind pubertiert!“. Hier können sich Eltern austauschen und gegenseitig unterstützen.

Der nächste „steil“-Workshop findet am Samstag, 6. Juli, in der Psychosozialen Beratungsstelle in Mindelheim, Maximilianstraße 2, statt, von 10 bis 16 Uhr. Es sind noch Plätze frei. Teilnehmen können auch Jugendlichen, die sich für das Thema interessieren, Anmeldung unter Telefon (0 82 61) 61 00.

Parallel dazu können Eltern einen „Elterntalk“ zu diesem Thema besuchen.

Weitere Informationen zu „steil“ finden Sie im Internet unter www.unterallgaeu.de/steil oder auf der Seite www.psb-memmingen.de unter „Aktuelles“.

Auskünfte erteilen auch Kreisjugendpflegerin Julia Veitenhansl unter Telefon (0 82 61) 9 95 - 2 42 und Stadtjugendpfleger Andreas Kerler unter Telefon (0 83 31) 8 50 - 4 19.  

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 08.10.2024