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Hilfe bei Sucht, Gewalt oder Job-Problemen

Hilfe bei Sucht, Gewalt oder Job-Problemen

Von: Pressestelle

Sie sind abhängig von Drogen, Medikamenten oder Alkohol und leiden zum großen Teil an Depressionen, Angst- oder Persönlichkeitsstörungen: In der Entwöhnungseinrichtung „Kompass Impuls“ in Klosterwald werden süchtige und suchtgefährdete junge Menschen behandelt. Einen Einblick in die Arbeit der Therapieeinrichtung bekamen nun die Mitglieder des Unterallgäuer Jugendhilfeausschusses, die in Klosterwald tagten. Außerdem informierten sie sich über das Interventionsmodell gegen häusliche Gewalt „MMUM“, das Kompetenzzentrum der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration und das Präventionsangebot „Elterntalk“.

  • Dr. Martina Wittmann, Leiterin von „Kompass Impuls“, stellte die Einrichtung vor. Behandelt werden dort vor allem Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. Diese stammen aus allen Schichten und kommen überwiegend aus Bayern, aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Einrichtung besteht aus einer Abteilung für medizinische Rehabilitation mit 16 Plätzen und einem heilpädagogischen Heim mit ebenfalls 16 Plätzen. In der Abteilung für medizinische Rehabilitation stehen unter anderem die Behandlung der Suchtabhängigkeit, der Aufbau einer drogenfreien Identität sowie die Stabilisierung familiärer Bindungen im Mittelpunkt. Im Anschluss daran werden die Jugendlichen im heilpädagogischen Heim auf die soziale, schulische und berufliche Wiedereingliederung vorbereitet. Die Therapieeinrichtung, die 1998 in Kempten eröffnet wurde, zog im Jahr 2000 nach Klosterwald um. Träger ist die Kompass Drogenhilfe GmbH, eine Tochter der gemeinnützigen Augsburger Gesellschaft für Lehmbau, Bildung und Arbeit.
  • Das Beratungs- und Interventionsmodell für Opfer häuslicher Gewalt, kurz MMUM, bieten der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen seit 2007 an. Ansprechpartnerin ist Christina Übele, die dem Ausschuss einen Überblick über ihre Arbeit gab. 2015 wurde sie in 58 Fällen kontaktiert - davon in 44 Fällen durch Vermittlung der Polizei. In acht Fällen wurde ihre Hilfe direkt in Anspruch genommen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 80 Kinder von häuslicher Gewalt betroffen.
  • Um benachteiligte junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren kümmert sich das Kompetenzzentrum der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi), das Klaus Schuster und Katerina Bonderovic-Fonte vorstellten. Das Kompetenzzentrum unterstützt zum Beispiel junge Leute, die keinen Schulabschluss oder keine Ausbildung haben, straffällig geworden sind oder unter Suchtproblemen leiden. Sie bekommen Hilfe bei der Entwicklung einer sinnvollen Lebensplanung, der Suche nach einem Praktikumsplatz oder der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Das Angebot gibt es seit 2014. Seitdem wurden 51 Klienten betreut. Das Kompetenzzentrum ist ein Angebot der gfi Unterallgäu-Bodensee-Oberschwaben im Auftrag der Alois-Goldhofer-Stiftung.
  • Um die Erziehungskompetenz von Eltern zu stärken, bietet die Aktion Jugendschutz „Elterntalk“ an. Dabei handelt es sich um Gesprächsrunden von Eltern für Eltern zu verschiedenen Themen wie Medien, Konsum und Suchtprävention. Regionalbeauftragte ist Stefanie Wagner, die den Ausschuss über das Angebot informierte. 2014 und 2015 fanden insgesamt 49 Talks statt, bei denen 275 Eltern erreicht wurden. Eine Zielgruppe in den kommenden Jahren sollen Flüchtlingsfamilien sein. Elterntalk gibt es seit 14 Jahren im Unterallgäu.
Inhalt zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024