Ob Käse, Fisch, Kartoffeln, Fleisch oder Obst: Auf den Tellern in der heimischen Gastronomie sollen mehr Produkte aus der Region landen. Mit den Allgäuer Genusstagen, die im September und Oktober dieses Jahres stattfanden, wurde dieser Prozess bereits ins Rollen gebracht. Künftig sollen aber nicht nur in den Gasthäusern, sondern auch in den Schulen, Kindertagesstätten, Kantinen oder Seniorenheimen vermehrt Lebensmittel aus der Region auf dem Speiseplan stehen. Deshalb haben das Unter- und das Ostallgäu in Zusammenarbeit mit der Allgäu GmbH das Projekt „Mahlzeit Allgäu“ entwickelt und bei einem bundesweiten Wettbewerb für eine Förderung eingereicht.
Regionalmanagerin Florentien Waldmann stellte das Projekt im Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus des Unterallgäuer Kreistags vor. Geplant sei, an die Allgäuer Genusstage anzuknüpfen, die nach ihren Worten ein großer Erfolg waren. Im Rahmen der Genusstage boten zahlreiche Gasthäuser Speisen mit Zutaten aus der Region an. Zudem gewährten landwirtschaftliche Betriebe und andere Lebensmittelverarbeiter einen Blick hinter die Kulissen.
Ziel war es, eine Zusammenarbeit zwischen Gastronomen, Landwirten und Verarbeitern anzustoßen und das Bewusstsein für hochwertige Lebensmittel zu schärfen, erläuterte Waldmann. Mit dem Projekt „Mahlzeit“ sollen in Zukunft auch Betriebe der sogenannten Außer-Haus-Verpflegung ins Boot geholt und mit den heimischen Herstellern vernetzt werden.
Zur Umsetzung des Vorhabens wurde im September eine Projektskizze beim Modellregionenwettbewerb „Ernährungswende in der Region“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft eingereicht. Diese sieht die Schaffung von zwei Stellen, eine Projektdauer von drei Jahren sowie Gesamtkosten von 1,3 Millionen Euro (mit einem Anteil von 516.000 Euro fürs Unterallgäu) vor. Beantragt wurde eine 100-prozentige Förderung. Langfristig geplant ist laut Waldmann, dass das Projekt im Allgäu Schule macht, so dass möglichst viele Bevölkerungsgruppen in den Genuss einer nachhaltigen, gesunden Ernährung mit regionalen (Bio-)Lebensmitteln kommen. „Das große Ziel ist, das Vorhaben auf das gesamte Allgäu auszuweiten“, sagte die Regionalmanagerin.
„Ich halte das für einen ganz tollen Ansatz“, betonte Landrat Alex Eder. Die Idee sei es wert, weiterverfolgt zu werden. Absolute Bedingung für die Umsetzung des Projekts sei für ihn jedoch die 100-Prozent-Förderung durch den Bund. Denn der Landkreis werde in den kommenden Jahren mit den Ausgaben und dem Personalbedarf für seine Pflichtaufgaben genug stemmen müssen. Auch die Mitglieder des Ausschusses begrüßten das Projekt. Sie beauftragten die Verwaltung einstimmig, das Vorhaben unter Voraussetzung der Förderung weiterzuverfolgen.