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Kreis und Heime stehen finanziell auf sicheren Beinen

Kreis und Heime stehen finanziell auf sicheren Beinen

Mit den Finanzen des Landkreises und der drei Kreis-Seniorenwohnheime hat sich nun der Unterallgäuer Kreisausschuss befasst. Die Sachgebietsleiter Ara Gharakhanian und Sebastian Seefried machten in der Sitzung deutlich: Kreis und Heime stehen finanziell auf sicheren Beinen. Damit es auch so bleibt, müssten in den Seniorenwohnheimen allerdings weiterhin Verbesserungen erzielt werden.

Die Seniorenwohnheime des Landkreises in Babenhausen, Bad Wörishofen und Türkheim erwirtschafteten 2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von insgesamt rund 579.000 Euro. Anders als 2019 - als nur das Seniorenwohnheim St. Martin in Türkheim ein Plus erzielte - schrieben im vergangenen Jahr alle drei Heime schwarze Zahlen, erläuterte Gharakhanian, Leiter des Sachgebiets Senioreneinrichtungen am Landratsamt. Das Türkheimer Haus verzeichnete einen Überschuss von 341.000 Euro. Das Seniorenwohnheim St. Andreas in Babenhausen erwirtschaftete 173.000 Euro, das kleinste Heim, das Heim Am Anger in Bad Wörishofen, 65.000 Euro.

Auch wenn die Jahresergebnisse 2020 gut waren, sollte man die Zahlen laut Gharakhanian mit Vorsicht genießen. Schließlich hätten die Kreis-Seniorenwohnheime über viele Jahre hinweg große Defizite verzeichnet und erst 2017 begonnen, schwarze Zahlen zu schreiben. Die Gewinne verblieben innerhalb der Seniorenheime und seien dringend nötig, um aktuelle und zukünftige Investitionen finanzieren zu können. Denn trotz der Überschüsse sei die Liquiditätslage der Heime weiterhin unbefriedigend. Die Einrichtungen in Babenhausen und Bad Wörishofen verfügten über keine Reserven. Und auch die Liquidität des Türkheimer Heims reiche bei Weitem noch nicht aus, um nennenswerte Eigenmittel für die anstehende Generalsanierung des Ostflügels aufbringen zu können. Um die Heime zukunftsfest zu machen, sei es deshalb erforderlich, weiterhin schwarze Zahlen zu generieren.

Ein großes Problem ist laut Gharakhanian die Gewinnung von Pflegekräften. Obwohl es gelungen sei, im vergangenen Jahr insgesamt fünf Vollzeitstellen in den drei Heimen zu besetzen, können nicht alle Pflegeplätze belegt werden. „Die Zahl der Beschäftigten in Türkheim und Babenhausen ist weiterhin nicht ausreichend, um in eine Vollbelegung gehen zu können.“ Darüber hinaus sei auch die Neu- oder Wiederbesetzung von Stellen in den Bereichen Hauswirtschaft und Küche schwierig.

Kreiskämmerer Sebastian Seefried stellte anschließend die Jahresrechnung des Landkreises vor. Der Verwaltungshaushalt schloss 2020 mit 151,68 Millionen Euro ab. Beim Vermögenshaushalt waren es 21,42 Millionen Euro. Wie im Entschuldungskonzept, das der Kreistag 2018 auf den Weg gebracht hat, vorgesehen, hat sich der Kreis weiter entschuldet - 2020 um rund zwei Millionen Euro. Die Schulden im Kernhaushalt, also ohne Beteiligungen, reduzierten sich damit auf 10,3 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung im Unterallgäu sank von 85 auf 71 Euro. Wird allerdings die Verschuldung der Beteiligungen des Landkreises an Unternehmen und Zweckverbänden miteinbezogen, so beläuft sich der Gesamtschuldenstand auf rund 37 Millionen Euro. 12,6 Millionen Euro - laut Seefried deutlich weniger als in den Vorjahren - konnten dem Vermögenshaushalt zugeführt und damit zur Finanzierung von Investitionen herangezogen werden.

Peter Neß, Kreisrat und stellvertretender Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, nahm Stellung zur Jahresrechnung und äußerte keinerlei Bedenken. Der Kreisausschuss empfahl dem Kreistag, die Jahresabschlüsse 2020 der Kreis-Seniorenwohnheime sowie die Jahresrechnung festzustellen und dem Landkreis die Entlastung zu erteilen.

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 08.11.2024